Martinz-Anwalt: Birnbacher ist „Haupttäter“

Ex-ÖVP-Chef Josef Martinz wird am Montag von seinem neuen Rechtsanwalt Alexander Todor-Kostic vertreten werden. Der Verteidiger bezeichnete Dietrich Birnbacher wörtlich als „unzweifelhaften Haupttäter“.

Eine Woche hat Todor-Kostic Zeit, sich in die Aktenberge des Birnbacher-Prozesses einzulesen. Am Wochenende hatte er die Verteidigung von Martinz übernommen. Der Verteidigerwechsel war notwendig geworden, weil nun auch gegen Martinz’ bisherige Anwältin Astrid Wutte-Lang Ermittlungen laufen.

Martinz „identifizierte“ sich nicht mit „System Haider“

Der Ex-ÖVP-Chef sei freilich noch geknickt, sagt Todor-Kostic. Er selbst hat ein schwieriges Mandat übernommen - immerhin diskutieren Prozessbeobachter nach den Geständnissen in der vergangenen Woche nur noch über die Höhe des Schuldspruchs für Martinz. Dazu will Todor-Kostic noch nichts sagen. Seine Aufgabe sei es, darauf zu achten, dass nur der strafgesetzwidrige Gehalt von Martinz’ Handeln bewertet wird und nicht ein ganzes politisches System. „Dagegen wird man vorgehen müssen, weil gerade Dr. Martinz meines Wissens einer jener war, der sich keinesfalls mit dem politischen System Haider identifizierte.“

„Honorar kassiert und damit Schulden abgedeckt“

Aufhorchen ließ Todor-Kostic mit der Aussage, der Haupttäter der Causa sei „unzweifelhaft“ Dietrich Birnbacher - obwohl der nur als Beitragstäter angeklagt ist. „Tatsache ist, dass das Geld bei Dr. Birnbacher gelandet ist. Das entspricht ja seiner eigenen Angabe. Wenn jemand das Honorar kassiert und damit eigene Schulden abdeckt, wie es auch aus dem Beweisverfahren hervorgeht, dann muss man sagen, dass hier die Haupttäterschaft gelegen ist.“ Nach derzeitigem Stand sind im Gerichtsprozess noch drei Verhandlungstage bis 9. August angesetzt.

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