Beach-Volleyball: Olympia-Probe in Klagenfurt

Der Beach-Volleyball-Grand-Slam in Klagenfurt steht heuer ganz im Zeichen der Olympischen Spiele. Das Turnier wurde um zwei Wochen auf Mitte Juli vorverlegt und dient den meisten Topteams als Olympia-Generalprobe.

Bereits zum 16. Mal wird das Turnier am Wörthersee ausgetragen, es ist damit das traditionsreichste im World-Tour-Kalender - und auch das größte. Trotz der zeitlichen Nähe zu Olympia treten fast alle Topteams an. Am Donnerstagabend findet am Wörthersee die Auslosung der Vorrundengruppen für das Olympia-Turnier statt.

Die Hauptbewerbe der Damen und Herren starten am Mittwoch bzw. Donnerstag. Bei den Herren mit dabei sind unter anderem die US-Olympiasieger Todd Rogers/Phil Dalhausser sowie die Vorjahressieger Ricardo/Pedro Cunha aus Brasilien. Lediglich deren Landsleute Emanuel/Alison, zuletzt Sieger in Berlin, lassen aus.

Abschied für Sara Montagnolli

Bei den Damen fehlen die US-Seriensiegerinnen Kerri Walsh/Misty May-Treanor. Dafür wird Sara Montagnolli verabschiedet. Die 33-jährige Tirolerin bestreitet mit Barbara Hansel ihr letztes Turnier auf der World Tour. 2009 und 2010 stand das Duo in Klagenfurt jeweils im Halbfinale, dazu kam im Vorjahr EM-Silber. Hansel war zuletzt von einer Ellenbogenverletzung zurückgeworfen worden. „Sie hat sich einige Tage geschont, um für Klagenfurt wieder in Form zu sein“, erklärte Montagnolli.

Olympia-Generalprobe für heimische Teams

Für die Olympia-Teilnehmer Clemens Doppler/Alexander Horst sowie die Schwestern Doris und Stefanie Schwaiger ist das Heimturnier mehr als nur eine Generalprobe für die Spiele in London. „Wenn du in Klagenfurt gut spielst, nimmst du die Emotion mit“, erklärte Doppler. „Es ist extrem wichtig, dass man in dieser einen Woche funktioniert.“

Die Schwaiger-Schwestern hoffen nach zuletzt mehreren Outs in Grand-Slam-Zwischenrunden zumindest wie im Vorjahr das Achtelfinale zu erreichen. „Wir sehen das Turnier aber als Vorbereitung auf Olympia“, betonte Stefanie Schwaiger. „Darauf ist unser ganzer Aufbau ausgerichtet.“ In London wollen die Niederösterreicherinnen ihre Höchstform erreichen. „Körperlich sind sie gut drauf und spielen können sie“, versicherte Trainer Martin Olejnak. „Wir hoffen, dass wir uns bis Olympia noch steigern können.“

“Im Kopf noch nicht in London“

Wie die Schwaigers reisten auch Doppler/Horst am Montag erst nach der Olympia-Angelobung bei Bundespräsident Heinz Fischer nach Kärnten. Das Herren-Duo hofft ebenfalls auf die Top Ten, die es im Vorjahr mit unterschiedlichen Partnern nicht erreicht hat. „Wir sind gut in Form, weil wir körperlich alles Richtung Olympia gemacht haben“, versicherte Horst. „Im Kopf sind wir aber noch nicht in London.“ Denn Klagenfurt ist und bleibt das Highlight im „normalen“ Turnierkalender.

„Olympia und der Grand Slam sind zwei paar Schuhe“, betonte Doppler. Die Doppelbelastung sei aber kein Nachteil. 2008 in Peking war der Terminkalender ähnlich strukturiert, Horst wurde mit Partner Florian Gosch ebenso wie die Schwaigers Olympia-Fünfter. Ihren Startplatz in London verdanken Doppler/Horst auch ihren Trainingskollegen Alexander Huber/Robin Seidl, die wie im Vorjahr in Klagenfurt überraschen wollen.

Als weitere ÖVV-Paare stehen Daniel Müllner und Jörg Wutzl bzw. Cornelia Rimser und Sabine Swoboda dank einer Wildcard im Hauptbewerb. In der Qualifikation versuchen sich ab Dienstag drei österreichische Damen- und ab Mittwoch zwei Herren-Duos. Das Turnier ist mit insgesamt 600.000 Dollar (492.400 Euro) dotiert. Am Finalwochenende ist Regen möglich - also eine echte Olympia-Generalprobe.

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