Weitere 4,2 Millionen für Stadion

Zusätzlich zu den 15,5 Millionen Euro vom Bund zahlt die Stadt Klagenfurt noch 4,2 Millionen Euro für die Fertigstellung des Fußballstadions. Das hat der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen. Die Bauarbeiten beginnen in wenigen Tagen.

Der Klagenfurter Gemeinderat hat die Mitfinanzierung von 4,2 Millionen Euro für die Permanentmachung des Fußballstadions am Mittwochabend mit 39 zu 6 Stimmen beschlossen. Für zwei Millionen wurden bereits Rücklagen gebildet, der Rest werde nun kreditfinanziert.

Das sei sinnvoll, sagte Finanzreferent Vizebürgermeister Albert Gunzer (FPK): „Faktum ist, dass wir mit diesen Zusatzkosten freiwillig Infrastrukturmaßnahmen mitfinanzieren. Darin sind Parkraumbewirtschaftung, Sichtschutz und Lärmschutz für die Anrainer enthalten.“ Die Stadt Klagenfurt könne sich dies auf Dauer leisten, sagte Gunzer gegenüber dem ORF Kärnten.

93 Millionen Euro Gesamtkosten

Dass das Stadion somit nicht 70, sondern insgesamt 93 Millionen Euro koste, lässt Gunzer nicht gelten. „93 Millionen Euro sind die Gesamtkosten für den gesamten Sportpark, in dem auch die Ballsporthalle integriert ist.“ Das reine Fußballstadion habe tatsächlich nur 70 Millionen Euro gekostet.

Gunzer ging soweit zu sagen, dass sich das Stadion rechnen werde: „Der ÖFB (Österreichischer Fußballbund, Anm.) zahlt beispielsweise für ein Länderspiel Miete. Wir haben dann aber 25.000 oder bei Vollauslastung sogar 30.000 Zuschauer in der Stadt. Diese bringen Nächtigungen, gehen einkaufen und kurbeln die Gastronomie an. Also rechnet es sich auf alle Fälle.“

Hohe Latte für Betreiber

Eine hohe Latte, die Gunzer mit solchen Erwartungen der Sportpark GmbH legt. Das ist jene Gesellschaft, die das Stadion vermarktet. Geschäftsführer Gert Unterköfler sagte, der jährliche Zuschuss der Stadt für den Stadionbetrieb liegt bei 800.000 Euro. Diesen Zuschussbedarf gelte es zu senken. Unter optimalen Voraussetzungen sei eine Schwarze Null zu erreichen.

Unterköfler: „Grundsätzlich ist es so, dass für das Stadion eine Schwarze Null eigentlich undenkbar ist. Unser Vorteil ist, dass wir den Sportpark haben, der rundherum auch etwas bietet und wir einen Widmung als Veranstaltungszentrum haben. Dadurch wollen wir noch mehr Länder- und Freundschaftsspiele und Trainingslager hereinholen und selbst Veranstaltungen machen.“ Damit könne man Geld machen, habe auch ein Risiko. Hier müsste die Stadt mitmachen.

Das Argument der Umwegrentabilität, das Finazstadrtat Gunter bemühte, überlässt Unterköfler der Politik. Die grüne Stadträtin Andrea Wulz geht davon aus, dass das Stadion auch in Zukunft ein Fass ohne Boden bleiben werde.

Alfred Gunzer

ORF

Albert Gunzer, FPK

Optimismus trotz Einsprüchen

Der Grazer Rechtsanwalt Franz Unterasinger, der die Anrainerinteressen vertritt, wies darüber hinaus darauf hin, das auf die Stadt noch Kosten in ungeahnten Höhen zukommen könnten. Denn noch sei offen, was mit den Einsprüchen beim Verfassungsgerichtshof und beim Obersten Gerichtshof passieren wird. Es geht um die Frage, ob tatsächlich keine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Stadionbau notwendig war.

Beeinsprucht wurde auch, dass die Widmung und die Bewilligung des Stadions nicht übereinstimmen würden. Finanzreferent Gunzer bleibt optimistisch: „Da fühle ich mich auf der sicheren Seite. Alles wurde gecheckt, unsere Fachleute haben gut gearbeitet.“

Baustart in Kürze

Die Baufirmen Porr und Alpine beginnen in wenigen Tagen mit den Arbeiten für die Stadion-Fertigstellung. In den nächsten Wochen werden fünf Gerüststiegen verkauft und abgebaut. Sie sollen durch Betonstiegen ersetzt werden. Dann werden die Oberränge abgestützt, um die Schwingungen zu verringern. In einem Jahr sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Links