Schwacher Euro fördert Exportland Kärnten
Jeder zweite Euro in Kärnten wird aus dem Export von Waren erwirtschaftet, heißt es von der Wirtschaftskammer. Kärnten verkaufe jährlich um eine Milliarde Euro mehr Waren in das Ausland als es dort einkaufe. Und es werde wieder soviel exportiert wie vor der Krise 2008. Neue Absatzchancen für Kärntner Produkte gibt es kaum mehr in den Nachbarstaaten Europas, sondern in Ländern wie Brasilien, Indien und Russland.
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Produkte lassen sich billiger ins Ausland verkaufen
Der derzeit niedrige Wert des Euro zum Dollar komme der heimischen Exportwirtschaft entgegen, sagte Meinrad Höfferer, der Außenwirtschaftsexperte der Wirtschaftskammer beim Exporttag in Klagenfurt.
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Höfferer: „Für den Exporteur bedeutet das logischerweise, er kann sein Produkt derzeit billiger verkaufen. Solange wir nicht ein kritisches Niveau erreichen, wo vielleicht auch die Finanzierung ein Problem wird, ist die derzeitige Euro-Dollar Parität sicher vorteilhaft.“
Um wie viel mehr die Kärntner Industrie dadurch verdient, wollen einzelne Betriebe nicht sagen, es werde aber leichter, zu Aufträgen im Ausland zu kommen. Gleichzeitig schütze der schwächere Euro gegen Billigimporten aus Fernost. Allerdings verteuert sich der Einkauf mancher Rohstoffe.
Investition in Amerika: Günstig wie nie
Auch in den USA hätten es Betriebe derzeit leichter, sagte der Wirtschaftsdelegierte in Chicago, Franz Rössler: „Unsere Produkte sind jetzt konkurrenzfähiger. Es wäre ein guter Zeitpunkt, wenn sie jetzt in den USA ein Vertriebsbüro brauchen, oder neue Leute suchen, im Vergleich zu den letzten Jahren war es noch nie so günstig wie jetzt.“
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Im Moment seien Direktlieferungen aus Österreich in die USA wieder wettbewerbsfähiger, sagte Rössler. Davon sollten auch die Mitarbeiter profitieren: 70.000 Arbeitsplätze in Kärntner Betrieben sind vom Export abhängig, heißt es von der Wirtschaftskammer.
„Kärntner Exportpreis“ der Wirtschaftskammer
In der Kärntner Wirtschaftskammer wurde am Dienstagabend der „Kärntner Exportpreis“ verliehen. Der Preis ging an den Feuerwehrtechnik-Spezialisten active photonics, an die Elektronik-Firma cms electronics und an die Treibacher Industrie AG.