Sonderschule: Eltern schlagen Alarm

In Villach schlägt der Elternverein der Sonderschule für schwerstbehinderte Kinder Alarm: die Schule könnte zu einer Aufbewahrungsstätte verkommen, wenn die Anzahl der Lehrer reduziert wird und immer mehr Kinder pro Klasse betreut werden müssen.

Die Eltern schwerbehinderter Schüler fürchten, dass bei der Betreuung ihrer Kinder noch mehr gespart wird. Denn Kinder mit speziellen Bedürfnissen brauchen viel Zuwendung, Zeit, Bewegung und sehr speziellen Unterricht. Einige Eltern, die um die Betreuung ihrer Kinder fürchten, hatten am Donnerstag in einen Bewegungsraum eingeladen, damit sich die Presse ein Bild machen konnte: Etwa davon, dass ihre Kinder nicht einfach in einer Bank sitzen und stundenlang aufmerksam aufpassen können - sondern dass im Grunde jedes Kind eine eigene Betreuungsperson braucht.

Obmann Elternverein

ORF Kärnten

Elternvereinsobmann Gerald Schnell

„Liebe aufzubauen dauert Zeit“

Gerald Schnell, Obmann des Elternvereines: „Die Ressourcen sind nicht mehr da. Es gibt einfach nicht genug Personal, um mit den Kindern vernünftig zu arbeiten, um Liebe und Beziehungen aufzubauen – das dauert einfach Zeit, das muss man mit jedem Kind einzeln machen“.

Die Klassenzimmer in der Villacher Sonderschule für schwerstbehinderte Kinder bieten alles, was für die Betreuung nötig ist: Unterrichtsmaterialien, Betten, Spiele, orthopädische Materialien, einen Stundenplan für jedes Kind. Das Engagement der Schule wird sehr gelobt.

Mutter

ORF Kärnten

Alexandra Liechtenstein

„Unsere Kinder brauchen Bildung“

Alexandra Liechtenstein, Mutter aus Rosegg: „Wir haben auch viele Eltern, die einfach nicht die Kraft haben, sich da so einzusetzen. Aber es ist unglaublich wichtig: unserer Kinder brauchen Bildung – bitte gebt sie uns“.

In den übergeordneten Stellen gibt es zum Teil auch Verständnis für die Sorgen und auch für die Kritik - aber nicht immer.

Rudolf Altersberger

ORF Kärnten

Rudolf Altersberger

„Land droht mit Konsequenzen“

Von Landesschulrat Gerald Altersberger, (SPÖ) heißt es: „Jenen Inspektoren die das Anliegen unterstützen, dass die Kinder länger in der Schule sind, weil es sinnvoll ist, das pädagogische Betreuungsangebot anzunehmen, wird von Seiten des Landes gedroht, dass sie mit disziplinarmäßigen Konsequenzen zu rechnen hätten“.

Die Einsparungen seien in Bundesgesetzen begründet so der Kärntner Schulreferent Uwe Scheuch: er werde sich für diese Schüler einsetzen.

Uwe Scheuch

ORF Kärnten

Schulreferent Uwe Scheuch

Aufforderung zum Amtsmissbrauch ist „falscher Zugang“

Aber, so Scheuch: „Ich glaube, es wäre der falsche Zugang, dass man einem Bezirksschulinspektor auffordert, offen Amtsmissbrauch zu begehen und Gesetze zu brechen. Dann brauchen wir eine andere Lösungsmöglichkeit, die Forderung an Wien, uns mehr Spielräume zu geben den Aufforderungen und Wünschen der Eltern gerecht zu werden“.

Eltern: Gesetze von Menschen, die Kinder nicht kennen

Das Bundesgesetz sieht vor, dass acht Kinder pro Klasse unterrichtet werden können. Die Eltern der Kinder sagen, die Gesetze würden von Menschen vollzogen und gemacht, die die betroffenen Kinder nicht kennen.