Erneut Kritik an Saualm-Heim

Erneut gibt es Kritik am Asylwerberheim auf der Saualm, die Versorgung der derzeit 28 untergebrachten Asylwerber soll mangelhaft sein. Das Land bestätigt Mängel, die SPÖ fordert die Schließung der Sonderanstalt.

28 Asylwerber, die im Verdacht stehen, straffällig geworden zu sein, sind derzeit auf der Saualm untergebracht. Für sie alle gilt die Unschuldsvermutung. Das Heim gehört einer 78 Jahre alten Frau, die es auch persönlich führt.

Nun läuft in der Gemeinde Griffen eine Unterschriftenaktion für die Schließung des Heimes. Begründung: Es gebe unzumutbare Zustände, zu wenig Essen und schlechte hygienische Verhältnisse. Vorwürfe, die die Besitzerin als unwahr zurückweist. ORF-Fernsehaufnahmen im Heim lehnte sie am Mittwoch ab.

Umstrittenes Heim für Asylwerber

Zweck des Heims auf der Saualm war für die Landespolitik, dort „schwierige Fälle“ oder gewalttätige Personen unterzubringen. Von Anfang an gab es Kritik an dem Heim und dessen Abgeschiedenheit.

Land kontrolliert zwei Mal wöchentlich

Auch bei der Flüchtlingsbetreuung des Landes stapeln sich Berichte über das Heim. Zwei Mal wöchentlich würde es kontrolliert, sagt Gernot Steiner vom Amt. Beanstandungen gebe es durchaus, wenn auch nicht so krasse, wie behauptet. So wurden vom Land Lebensmittelkontrollen in Auftrag gegeben. Im letzten Kontrollbericht vom 30. Mai heißt es, dass keine Mängel festgestellt wurden. Der Heimbesitzerin wurden allerdings einige hygienische Maßnahmen, wie ein Insektenschutzgitter in der Küche, empfohlen.

Zweifel an Qualifikation

Handlungsbedarf sieht Steiner hauptsächlich in der Führung des Heimes. Es bedürfe zur Führung eines solchen Quartiers eine „sehr professionelle Arbeit“. Die Heimbetreiberin müsse „sich selbst fragen, ob sie in der Lage ist, das Quartier nach den vertraglichen und gesetzlichen Vorgaben zu führen.“

„In der personellen Struktur“ des Heimes müsse mehr getan werden, formuliert es Steiner. Die Betreiberin müsse entsprechendes Personal einstellen. Es gebe derzeit einen Koch und einen Hausmeister, seit 1. Juni sei auch der Sicherheitsdienst neu organisiert.

Hohe Kosten für das Land

Durch die derzeit verstärkten Heim-Kontrollen des Landes sei der Personalaufwand auch beim Land „enorm“, sagt Steiner. 600.000 Euro pro Jahr gibt das Land für das Heim aus, zusätzlich würden allein eineinhalb Landesbedienstete fast ausschließlich für die Saualm arbeiten, sagt Steiner. Ändern könne dies nur die Politik.

“Präventive Wirkung auf Asylwerber“

Generell sei das Heim aber sei eine „sehr gute Einrichtung“, sagt Steiner. Speziell im letzten Jahr seien Gewaltakte in den anderen 35 Asylwerberquartieren Kärntens zurückgingen, das Saualm-Heim wirke hier präventiv.

SPÖ-Klubobmann Reinhart Rohr forderte am Mittwoch vom zuständigen Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) die Schließung der Sonderanstalt auf der Saualm. Kärnten dürfe sich nicht der Verletzung der Menschenrechte schuldig machen, so Rohr.

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