Konkursantrag über Kärntner Tageszeitung

Die Kärntner Tageszeitung steckt in Problemen. Die im Jahr 2010 vom Unternehmer Hansjörg Berger übernommene Zeitung sieht sich mit GKK-Forderung in der Höhe von 168.000 Euro konfrontiert. Berger zeigte sich über den Antrag verwundert.

Die „Kärntner Tageszeitung“ ist in finanziellen Nöten. Die Zeitung, die im Oktober 2010 vom Unternehmer Hansjörg Berger übernommen worden war, sieht sich mit einem Konkursantrag der Gebietskrankenkasse konfrontiert. Laut Auskunft des Landesgerichts Klagenfurt hat die GKK Forderungen in der Höhe von 168.000 Euro angemeldet. Bei der Tochterfirma, der KTZ Bezirksjournale GmbH, sind weitere 89.000 Euro angemeldet worden.

Massives Liquiditätsproblem?

Seitens der Gebietskrankenkasse wurde der Gang zum Konkursgericht am Mittwoch auf APA-Anfrage bestätigt. GKK-Direktor Johann Lintner erklärte: „Wir bedauern das sehr, vor allem auch der Mitarbeiter wegen, aber es hat keine andere Möglichkeit mehr gegeben.“ Es habe mehrere Ratenzahlungs-Vereinbarungen für die Rückstände gegeben, diese seien aber nicht eingehalten worden. „Es scheint so zu sein, dass es ein massives Liquiditätsproblem gibt“, meinte Lintner.

Die knapp 260.000 Euro, die man nun als Forderungen angemeldet habe, seine die „rechtlich bereits abgesicherte Variante“, sie umfasse die Verbindlichkeiten bis Ende März. Da es laufende Vorschreibungen gebe, dürfte diese Summe noch deutlich anwachsen, zumal in diesem Monat auch die Urlaubsgelder anfallen würden. Zudem rechne er damit, dass das Unternehmen womöglich auch bei anderen Stellen in der Kreide stehe, „die Erfahrung zeigt, dass dies meistens der Fall ist“.

Eigentümer verwundert

Der Eigentümer der „Kärntner Tageszeitung“, Hansjörg Berger, zeigte sich am Mittwoch verwundert über den Konkursantrag der Gebietskrankenkasse. Gegenüber dem ORF Kärnten erklärte er zu den Rückständen in der Gesamthöhe von knapp 260.000 Euro: „Das sollte von unserer Seite bereits getätigt und erledigt sein.“

Wenn das aber doch noch nicht erfolgt sei, „dann passiert das am Freitag“, betonte Berger. Die KTZ werde jedenfalls am Donnerstag ebenso erscheinen wie am Freitag, Samstag und Sonntag und auch in der Zukunft. KTZ-Prokurist Johann Berger erklärte auf Anfrage, er habe zwar von dem Konkursantrag gehört, da er ihm aber nicht vorliege, könne er vorerst nichts dazu sagen.

Keine Sorgen für Mitarbeiter

Die KTZ veröffentlichte am Mittwochabend eine weitere Stellungnahme von Berger: „Nach Rückfrage und eingehender Recherche unseres Steuerberaters liegt seit Mittwoch ein sogenannter Überprüfungsantrag (also ein Antrag zur Vorerhebung der Frage, ob insolvenzrechtliche Gründe gegeben sind) beim Landesgericht Klagenfurt - und kein Konkursantrag - vor. Es ist davon auszugehen, dass diese Vorerhebungen rasch erledigt sind, da mit dem Gläubiger ein Übereinkommen dahingehend getroffen wurde, dass Zahlung geleistet worden bzw. schon auf dem Bankweg ist.“

Dann hieß es weiter: „Somit liegen die üblichen Konkursgründe wie Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung nicht vor, und es besteht auch kein Grund zu weiteren Vorerhebungen. Offensichtlich handelt es sich um noch nicht getätigte Buchungen, die zu diesem Schritt der Gebietskrankenkasse geführt haben. Meines Wissens liegen nach o. a. Überweisungen keine nennenswerten Rückstände mehr vor.“

Berger werde sich am Freitag um Aufklärung und Erledigung dieser Angelegenheit kümmern. Kein Mitarbeiter oder Abonnent braucht sich Sorgen zu machen; die KTZ wird auch in Zukunft an ihrem guten Kurs festhalten.

Stellungnahme des Gerichts

Laut Gerichtssprecher Christian Liebhauser-Karl handelt es sich um einen Insolvenzantrag - anders als Berger sagt -, Das Landesgericht werde jetzt prüfen, ob und wie weit Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung der beiden Unternehmen – KTZ und Bezirksblätter – gegeben sei. Wird nicht gezahlt, steht ein Insolvenzverfahren ins Haus, wobei das nicht automatisch Konkurs bedeuten muss, auch ein Ausgleich (oder Sanierungsverfahren) wäre theoretisch möglich. Wann das Ergebnis dieser Prüfung vorliegen werde, konnte Liebhauser-Karl gegenüber dem ORF-Kärnten nicht sagen.