FPK und ÖVP lenken nach Protesten ein

Die Freiheitlichen und die ÖVP in der Regierung haben nach Protesten der Eltern gegen die Schließung der Gutenberg-Sonderschule in Klagenfurt eingelenkt. LH Gerhard Dörfler sagte nach der Regierungssitzung, der Standort werde unbefristet weiter bestehen. Das Angebot der Inklusion werde parallel aufgebaut.

Mit Sozialreferent Christian Ragger (FPK) und Bildungsreferent Uwe Scheuch (FPK) sei entschieden worden, dass die Gutenbergschule weiter bestehen solle, sagte Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) nach der Regierungssitzung.

Wahlfreiheit verlangt nach beiden Möglichkeiten

Zur Wahlfreiheit der Eltern gehöre, dass es diesen Standort auch in Zukunft uneingeschränkt geben wird, sagte Dörfler. Das Inklusionsprojekt werde aber ebenfalls entwickelt. Der Standort Kühnsdorf werde der erste sein, der angeboten werden wird, so Dörfler. Wichtig sei, dass Österreich der Verpflichtung aus der UN-Konvention zur Inklusion auch nachkommen könne.

Wichtig sei jedenfalls, so Dörfler, „dass Menschen mit Beeinträchtigung oder besonderem Förderbedarf ohne Ausgrenzung, in der Mitte unserer Gesellschaft leben können, gleich ob das Kindergarten, Schule oder Berufsleben betrifft.“ Für die Gutenbergschule gebe es damit kein Schließungsdatum mehr, sage der Landeshauptmann. Zuvor war ja von einer Übergangsfrist von ein paar Jahren die Rede.

Politiker muss Sorgen ernst nehmen

Auf den Hinweis von ORF-Redakteurin Birgit Rumpf-Pukelsheim, dass Dörfler mit dieser Wende nun abermals Sozialreferent Ragger ins Ruder gegriffen habe, sagte Dörfler, gerade nach einem Wochenende mit dem Besuch des Dalai Lama müsse klar sein, dass die Sorgen der Bevölkerung ernst genommen werden müssen. „Da muss man als Politiker in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen, oder bereits getroffene Entscheidungen zu verbessern."

ÖVP: Lösung ist für Kinder gut

Eine Lösung, die für die Kinder gut ist und mit der auch die Eltern zufrieden sind, ist die beste Lösung, sagte Thomas Goritschnig, als stellvertretendes Mitglied von Landesrat Achill Rumpold nach der Regierungssitzung.

Die Gutenberg-Schule bleibt bestehen, die Inklusion kommt schrittweise und die Eltern behalten die Wahlfreiheit, so Goritschnig: „Die vernünftige Abänderung des Antrages, die jetzt auch die Befürwortung der Eltern findet, hat somit die Zustimmung der ÖVP erhalten.“

SPÖ: Erfolg durch anhaltende Kritik

Der Weiterbestand der Gutenbergschule sei auf die vehementen Elternproteste und die anhaltende Kritik seitens der SPÖ Kärnten zurück zu führen. Die Unterschiede zwischen freiheitlicher und sozialdemokratischer Politik seien jedoch klar aufgezeigt, sagte Landeshauptmannstellvertreter Peter Kaiser (SPÖ).

Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) kritisierte, dass seitens der FPK nach wie vor kein schriftliches Gesamtkonzept für die Umsetzung der Inklusion vorgelegt werden könne. „Behinderte Kinder dürfen nicht zu Versuchszwecken für einen offensichtlich sparwütigen Sozialreferenten heran gezogen werden“, sagte Prettner.

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