Schriftsteller Gösta Maier verstorben

Der Kärntner Schriftsteller Gösta Maier ist mit 86 Jahren verstorben. Der gebürtige Oberösterreicher lebte in Wernberg und war auch unter dem Pseudonym „Karem von Zaumklink“ bekannt. 1989 erhielt er den Wilhelm-Rudnigger-Preis des ORF Kärnten.

Maier starb in der Nacht auf Mittwoch. Er wurde 1926 in Oberösterreich geboren, lebte aber in Wernberg bei Villach. Der gelernte Augenoptiker schlug sich nach einer amerikanischen Kriegsgefangenschaft unter anderem als Wegmacher, Holzfäller und Totengräber durch, bevor er zum Schreiben kam. Er war Schriftsteller und Herausgeber, beteiligt an Anthologien und verfasste Arbeiten für Rundfunk, Zeitungen und Literaturzeitschriften.

1989 wurde er, gemeinsam mit Heimo Töfferl, mit dem Wilhelm-Rudnigger-Preis des ORF Kärnten und der Kärntner Verlage für unterhaltende Literatur ausgezeichnet.

Mit spitzer Feder gegen „systematische Verdummung“

Sich selbst sah Maier als gewaltlosen Anarchisten, der in Lyrik, Prosa und einem kleinen Film das auslebte, was die Kärntner Realität nicht zuließ. Diese brachte er in treffsicheren Statements und geschliffenen Aphorismen auf den Punkt.

Als Meisterwerk gilt sein 1990 erschienener Roman „Der elektrifizierte k. u. k. Hofoptiker“. Weitere Werke: „Psychosomatische(n) Texte(n)“, „Ein Selbstmord in Wien“, „Die kleine Belladonna“ und „Silberblicke“. Gösta Maier brachte den feinsinnigen „Grand Seigneur“ und den unbeugsamen Widerständler unter einen Hut und setzte sich mit spitzer Feder gegen systematische Verdummung zur Wehr.

Nachruf von Engelbert Obernosterer