Kärntner Fußball wieder „erstklassig“

Seit Freitagabend ist der WAC/St. Andrä Bundesligist, nur zwei Jahre nach dem Aus des SK Austria hat Kärnten damit wieder einen Verein in der höchsten Spielklasse. Sportreferent LH Gerhard Dörfler (FPK) kann sich die Liga-Spiele im Klagenfurter Stadion vorstellen.

Der RZ Pellets WAC/St. Andrä siegte Freitagabend mit einem 3:1 gegen Vienna. Durch den gleichzeitigen Punkteverlust des Lask gegen Grödig sicherten sich die Lavantaler schon eine Runde vor Schluss den Meistertitel und fixierten damit den Aufstieg in die Bundesliga. Nur zwei Jahre nach dem Aus des SK Austria Kärnten hat Kärnten damit wieder einen Verein in der höchsten österreichischen Spielklasse.

„Meistershirts“ sind schon gedruckt

Der WAC ist der siebente Kärntner Klub in der Bundesliga, vor zwei Jahren stieg der WAC in die Erste Liga auf. Bei Spielern, Betreuern und Fans war die Freude Freitagnacht groß. Weiße Meistershirts mit passendem Aufdruck waren schon mit im Gepäck: „Meister 2011/12“ und „Bundesliga wir kommen“, war da zu lesen.

Trainer Nenad Bjelica ist stolz auf den neuerlichen Aufstieg: „Ein unglaubliches Gefühl! Wir haben uns diesen Titel mit Kontinuität verdient“, meint er. Bereits nächste Woche wird es erste Gespräche über die Teamzusammenstellung für die Bundesliga geben, sagt Klubchef Dietmar Riegler. Er sei sich sicher, dass der Trainer eine tolle Mannschaft zusammenstellen werde.

Budget wird aufgestockt

Das Budget des Vereins wird nun auf vier Millionen Euro aufgestockt – immer noch eines der kleinsten Budgets in der Bundesliga. Im Vorfeld hatte Präsident Dietmar Riegler betont, man werde wirtschaftlich kein Risiko eingehen.

Ligaspiele in Klagenfurt?

Für die Liga-Spiele muss die Lavantal-Arena adaptiert werden, die Bundesliga schreibt mindestens 3.000 Plätze vor, derzeit verfügt die Arena nur über 1.100 Plätze. Die Bauarbeiten sollen im Juni beginnen.

Sportreferent LH Gerhard Dörfler (FPK) kann sich aber auch vorstellen, dass die Bundesliga-Spiele in Klagenfurt ausgetragen werden. Nach Beendigung der Meisterschaft werde es umgehend Gespräche über mögliche WAC-Heimspiele in der EM-Arena in Klagenfurt geben. Dörfler: „Bei Spitzenspielen gegen Salzburg, Rapid, Austria Wien oder Sturm wäre das EM-Stadion sicher voll, und bietet eine tolle Kulisse.“

Ob es Bundesliga-Spiele auch in Klagenfurt geben werde, hänge davon ab, wie schnell der nötige Umbau in Wolfsberg fertig wird, sagt Riegler. Ein bis zwei Spiele in Klagenfurt kann er sich durchaus vorstellen, vor allem, wenn erhöhte Sicherheitsmaßnahmen nötig seien. Grundsätzlich möchte man mit den Spielen aber in Wolfsberg bleiben.

Dörfler: Neues Fußballzeitalter

Für Dörfler beginnt mit dem Aufstieg des Lavanttaler Fußballklubs WAC in die Bundesliga jedenfalls ein neues Fußballzeitalter in Kärnten. Weiters kündigte Dörfler eine Leistungsprämie für den Fußballclub an. Diese werde am kommenden Freitag beim letzten Spiel gegen den LASK überreichen werden.

Martinz: Spitzenfußball ohne teure Verträge

Lob gab es auch von ÖVP-Obmann Josef Martinz. Spitzenfußball sei in Kärnten offenbar auch ohne gigantische Finanzspritzen und sündteure Spielerverträge möglich, sagte Martinz in einer Aussendung. Der WAC habe seinen Erfolg mit Beharrlichkeit, guter Nachwuchsarbeit und Konsequenz erreicht.

Kaiser: Politik soll sich raushalten

„Kärnten ist wieder erstklassig“, reagierte auch SPÖ-Chef Peter Kaiser. Präsident Dietmar Riegler und sein Team hätten gezeigt, dass mit leidenschaftlichem Einsatz und großem Engagement alle Ziele erreicht werden könnten. Nach den letzten unrühmlichen politischen Fußballabenteuern hätten hoffentlich alle erkannt, dass die Politik das Theater des kleinen Mannes nicht für ihre Zwecke missbrauchen dürfe.

Links: