Neue Bleibe für Roma und Sinti gesucht

Mittwochabend ist im Klagenfurter Rathaus bei einem runden Tisch beschlossen worden, die Familien, die in einer Lagerhalle hausen, langfristig umzusiedeln. Zuvor will der Hauseigentümer mit den vorwiegend Roma und Sinti sprechen.

Der Eigentümer will die Halle wieder vermieten, zuvor müssen die Betroffenen auf jeden Fall die illegale Bleibe räumen. Um den Menschen Alternativen anzubieten, soll mit Hilfe eines Dolmetscher das Gespräch gesucht werden.

Bürgermeister Christian Scheider (FPK): „Der Eigentümer wird darauf hinwirken, dass die Menschen dort hinausgehen. Wenn es notwendig wird, werden wir die sozialen Partner in der Stadt einladen, um Vorschläge umsetzen zu können.“

Delogierung nicht möglich

Aus rechtlicher Sicht ist in erster Linie der Grundeigentümer für die Liegenschaft verantwortlich. Die Polizei kann daher die Menschen nicht zwangsweise vom Grundstück entfernen. Die Personalien wurden fremdenpolizeilich überprüft, die Papiere waren in Ordnung. Die Menschen aus Rumänen und der Slowakei sind EU-Bürger und halten sich legal in Österreich auf.

Familien aus Rumänien

Die rund 40 Menschen siedelten sich vor etwa einem Jahr in der Lagerhalle im Osten der Stadt an. Es sind Familien mit Kindern, die laut Polizei vorwiegend aus einer Gegend in Rumänien stammen, in der hauptsächlich Roma und Sinti leben. Klaus Fillafer vom städtischen Gesundheitsamt besuchte die Menschen in der Lagerhalle, um sich ein Bild über die Bedingungen zu machen.

Über die Verfassung der Bewohner sagte Filafer: „Die Menschen sind fröhlich, haben uns angelacht, versucht, mit uns Kontakt aufzunehmen. Ich habe das Gefühl, dass die Menschen dort ein Haus haben, das zumindest wetterfest ist und wo sie das gewisse Gefühl einer Heimat haben.“

Kein Wasser, keine Toiletten

Trotzdem sind die Bedingungen, unter denen die Menschen hier leben, untragbar, so Fillafer. Es gebe weder Trinkwasser noch Toiletten, in allen Räumen liegen Exkremente.

Was die Betroffenen laut Fillafer dringend benötigen würden, sei eine adäquate Unterkunft mit entsprechenden Anlagen, damit sie menschenwürdig hier siedeln können. Wer diese Unterkunft zur Verfügung stellen kann, steht derzeit aber noch nicht fest.

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