Richterin Sanin verhandelt Causa Scheuch neu

Die Causa um den Kärntner Politiker Uwe Scheuch (FPK) geht in die nächste rechtliche Runde. Nachdem das Oberlandesgericht Graz der Berufung stattgegeben hat, wird Richterin Michaela Sanin den Fall neu verhandeln.

Noch wartet Michaela Sanin auf den Akt, der nach der Entscheidung des Oberlandes-Gerichtes Graz zuerst der Korruptions-Staatsanwaltschaft in Wien übermittelt wurde. Von dort hieß es, die Gerichtsunterlagen zur Causa Uwe Scheuch seien am Weg zurück nach Kärnten. Mit dem Kommentar, der Strafantrag bleibe so wie schon beim ersten Prozess aufrecht, es werden keinen zusätzlichen Beweisanträge gestellt.

„Zielstrebige, gewissenhafte Richterin“

Das Los fiel auf Richterin Michaela Sanin. Sie ist die erste Stellvertreterin von Richter Christian Liebhauser-Karl, der den ersten Prozess geleitet hatte, sagte der Sprecher des Landesgerichts Klagenfurt, Martin Reiter: „Die Frau Kollegin Sanin ist eine äußerst gewissenhafte, besonnene und sehr zielstrebige und tadellose Richterin.“

Ob weitere Beweise oder Zeugen notwendig seien, obliege nun der zuständigen Richterin in Klagenfurt. Sanin muss sich zuerst aber in den Akt einarbeiten, den sie noch gar nicht kenne. Reiter: „Wenn Richterin Sanin dann durch ist und sich ein Bild gemacht hat, wird sie eine Hauptverhandlung ausschreiben.“ Möglicherweise fällt das Urteil noch vor dem Sommer, so Reiter.

Neue Beweisanträge: Verteidigung wartet noch ab

Auch die Verteidigung von Uwe Scheuch hat noch die Möglichkeit, neue Beweis- oder Zeugenanträge zu stellen. Derzeit warte man aber noch ab, hieß es von der Verteidigung.

Scheuch war am 2. August vergangenen Jahres wegen des Verbrechens der Geschenkannahme durch Amtsträger zu 18 Monaten Haft, sechs davon unbedingt, verurteilt worden. Das Urteil wurde wegen eines Vefahrensfehlers in der Berufung aufgehoben. Mehr dazu in Scheuch-Urteil von OLG Graz aufgehoben (kärnten.ORF.at; 19.4.2012)