Tauernblockade gegen hohe Spritpreise

Dort, wo einst Verkehrsminister Hubert Gorbach „Tempo 160“ auf Autobahnen erproben ließ, kam man an diesem Samstag nicht einmal im Schritttempo voran: Mit Lkw, Pkw und Traktoren blockierte die Kärntner FPK einen Teil der Tauernautobahn.

Die A10 Tauernautobahn war im Bereich Feistritz auf einer Länge von etwa zwei Kilometern für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Partei wollte mit der etwa zwei Stunden dauernden Sperre ihren Unmut über den „Spritpreiswahnsinn“ zum Ausdruck bringen. Durch die hohen Treibstoffpreise würden die Menschen ausgenommen. Bis auf Landeshauptmann Gerhard Dörfler war die gesamte Parteispitze vertreten.

FPK Tauernblockade

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Tauernblockade

FPK-Aktionismus „in Richtung Wien“

Eine Regierungspartei, die sich in Aktionismus übt? FPK-Obmann Uwe Scheuch hat damit kein Problem. „Ich glaube, so etwas darf sich nicht widersprechen. Wir haben hier in Kärnten die Regierungsverantwortung, trotzdem muss es uns erlaubt sein zu demonstrieren und mit einer Blockade zu beweisen, dass hier ein Signal gesetzt werden muss. Wir blockieren keine Landesstraße, sondern die Autobahn. Das Signal geht klar in Richtung Wien. Ich glaube das ist wichtig“, so Scheuch, der seine Rede im hoch aufgerichteten Frontlader eines Traktors hielt.

Uwe Scheuch bei Tauernblockade

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Uwe Scheuch bei Kundgebung

300 Teilnehmer „ein Riesenerfolg“

Die Kärntner Freiheitlichen forderten an diesem Samstag die Senkung der Mineralölsteuer, die Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes und die Wiedereinführung der Treibstoff-Rückvergütung für Bauern. Etwa 300 Teilnehmer waren an der Blockade auf der Tauernautobahn mit dabei. Für Parteichef Uwe Scheuch „ein Riesenerfolg“: Nicht nur linke Gruppen hätten das Recht zu demonstrieren, wie er mehrmals betonte.

Scheuch von Wirkung der Blockade überzeugt

Scheuch: „Ich bin davon überzeugt, dass es Wirkung zeigen wird. Viele Menschen werden munter werden. Wenn die Bundesregierung nicht gewisse Signale an die Bürgerinnen und Bürger nach dieser Blockade setzt, kann es durchaus sein, dass weitere folgen oder sich auch andere Länder beteiligen. Es ist wichtig, im Interesse der Bürger den Mund aufzumachen und zu handeln“.

Keine Verkehrsbehinderungen

Trotz der Blockade der Tauernautobahn kam es zu keinen nennenswerten Verkehrsbehinderungen. Lediglich auf der Drautral-Bundesstraße, wohin der Verkehr umgeleitet wurde, wurde ein verstärktes Verkehrsaufkommen registriert, wie die Polizei auf APA-Anfrage erklärte.

10.000 Euro hat sich die FPK diese Blockade kosten lassen, eine Wiederholung und weitere Protestmaßnahmen kann sich FPK-Parteichef Uwe Scheuch schon in den nächsten Wochen vorstellen.

Harsche Parteikritik: „Kindisch und ideenlos“

Durchwegs Kritik an der Aktion der FPK kam von den anderen Parteien. Die Blockade sei „kindisch und ideenlos“, sagte etwa ÖVP-Parteichef Josef Martinz. SPÖ-Landesgeschäftsführer Daniel Fellner ortete ein „parteipolitisch motiviertes FPK-Side-Event zum neuerlich nötigen Prozess gegen Uwe Scheuch“. BZÖ-Landesparteichef Sigisbert Dolinschek bezeichnete den Protest als „völligen Stumpfsinn“.

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