Bunkermuseum: Streit geht weiter

Der Streit um das Bunkermuseum am Wurzenpass geht doch weiter: Erst am Freitag hatte der Betreiber des Museums bekannt gegeben, dass eine Gesetzesänderung die Verwendung der ausgestellten Waffen ermöglichen werde.

Der Ministerrat hat am Dienstag eine Vorlage für eine Novelle im Kriegsmaterialgesetz erarbeitet, die den Besitz von Deko-Waffen neu regeln soll. Bunkermuseum-Betreiber Andreas Scherer schöpfte neue Hoffnung: Deaktiviertes Kriegsmaterial werde nach der Novelle im Kriegsmaterialgesetz nun wieder als Schrott eingestuft und dürfe damit auch ausgestellt werden. Scherer hoffte, sein Museum im Mai „legal“ eröffnen zu können. Nun gab das Verteidigungsministerium jedoch bekannt, dass die Gesetzesänderung nur Handfeuerwaffen betreffe: Kanonen oder Panzer, auch wenn sie untauglich gemachte worden seien, würden genehmigungspflichtig bleiben. Die im Museum ausgestellten Stücke würden weiter zurück verlangt, heißt es in der Aussendung.

Minsterium will Rechtsweg beschreiten

Hauptärgernis aus Sicht des Verteidigungsministerium ist aber, „dass der Leihvertrag für die Geräte längst ausgelaufen ist, aber diese trotzdem nicht an uns zurückgegeben werden“, so Bauer. „Wir wollen die Geräte - unabhängig von Genehmigungen - endlich zurück, das ist der springende Punkt. Wir werden den Rechtsweg beschreiten.“

Bewilligung 2010 entzogen

Das Verteidigungsministerium unter Minister Norbert Darabos hatte dem Betreiber im Herbst 2010 die Bewiligung für das museale Kriegsmaterial entzogen - gefolgt von der Forderung, die seit 2005 vom Bundesheer angelieferten 162 Tonnen auf eigene Kosten auszubauen und nach Wien zu bringen. Laut dem Betreiber - und letzten Kommandanten - des heutigen Museums würde das jedoch Kosten von 267.000 Euro verursachen.

Originale Bunker

Im Bunkermuseum am Wurzenpass kann das ehemals größte Verteidigungssystem mit originalen Bunkern, Stellungen und Sperren samt allen dazugehörigen Waffensystemen aus dem „Kalten Krieg“ in einem 11.400 Quadratmeter großen Freiareal besichtigt werden. Der Initiator und Betreiber Andreas Scherer war letzter Kommandant der Stellung.

Im Juli 2011 sagte Jojann Gallo, Vorsitzender des Kultur- und Bildungssausschusses des Landtages seine Unterstützung zu. Gallo damals: „Die Sperranlage am Wurzenpass ist historisch einmalig und erhaltenswert. Seit 2005 steht sie offen und hat sich zum wichtigen Tourismusziel für die Region und weit darüber hinaus entwickelt. Unsere gemeinsamen Bemühungen dürfen nicht umsonst gewesen sein: das Museum soll und muss so bleiben, wie es ist - und sich bestens bewährt hat“.

In einer einstimmigen Resolution forderten die Museumsgemeinde Arnoldstein und der Kärntner Landtag bereits zuvor die Erhaltung des Museums am Wurzenpass.