Privatuni Klagenfurt: Start im nächsten Jahr?

Am Gelände des Klinikum in Klagenfurt soll eine medizinische Privatuniversität entstehen. Erfahrungen mit einer solchen Uni und der Finanzierung gibt es bereits in Salzburg. Dort dauerte der Aufbau allerdings mehrere Jahre.

In Kärnten soll es rascher gehen: Schon im nächsten Jahr sollen die ersten Studenten aufgenommen werden. Bildungsreferent Uwe Scheuch (FPK) geht davon aus, dass die Studiengebühren bei 12.000 Euro im Jahr liegen werden.

700 Bewerbungen: 50 werden aufgenommen

Die Einrichtung einer anerkannten medizinischen Universität - die Paracelsus Privatuniversität in Salzburg - wurde durch das Universitätsakkreditierungsgesetz aus dem Jahr 1999 ermöglicht. Dann dauerte es noch einmal bis 2003, bis die ersten Studenten mit dem Studium beginnen konnten, denn die Uni musste erst nachweisen, dass sie auch wirklich in der Lage ist, Humanmediziner auszubilden.

In Salzburg werden pro Jahr 50 Studenten aufgenommen. Dazu gibt es ein langwieriges Auswahlverfahren mit Tests, Praktika beim Roten Kreuz oder in einem Spital, und einem Hearing. 600 bis 700 Bewerbungen gibt es pro Jahr, 50 Bewerber werden aufgenommen. Denn, so heißt es von der Paracelsus Uni, „wir wollen die Qualifiziertesten“.

Salzburg: Studiengebühren alleine wären zu wenig

Die Studenten haben, nach derzeitigem Stand, 10.500 Euro pro Jahr an Studiengebühren zu bezahlen. Die Einnahmen durch die Studiengebühren machen mit rund zwei Millionen Euro ein Fünftel des operativen Jahresbudgets von 13 Millionen Euro aus. 1,7 Millionen kommen als jährliche Basisfinanzierung von Land und Stadt Salzburg.

226 Studenten in Salzburg

300 Mediziner, Wissenschaftler und medizinische Experten unterrichten in Salzburg in sehr praxisorientierten Ausbildungsgängen. Das Studium hat eine Regeldauer von fünf Jahren. Der Abschluss als Dr. Med. wird allgemein anerkannt.

Den Rest von rund acht Millionen Euro muss die Uni selbst aufbringen, etwa über Förderer wie Red Bull und durch Eigenleistungen. Das heißt, die Universität verdient auch mit Forschungs- und Lehrprogrammen Geld. Allein über Studiengebühren wäre das Unternehmen nicht finanzierbar.

Thema Stipendien: Solche vergibt die Paracelsus Universität selbst. Dass heißt, sozial Schwächeren werden die Gebühren teilweise von der Uni selbst finanziert. 20 Prozent der Studierenden kommen in den Genuss solcher Unterstützungen. Vonseiten des Bundes gibt es kein Geld für die private Uni.

Keine laufende Förderung in Klagenfurt

In Salzburg blickt man mit Interesse auf die Kärntner Pläne. In Klagenfurt ist ja die Rede davon, dass sich die Uni ohne laufende Basisförderung des Landes praktisch selbst erhalten soll. Von 12.000 Euro Studiengebühren pro Jahr und von bis zu 100 Studienanfängern ab Herbst 2013 wird in Kärnten gesprochen.

Die auffälligsten Unterschiede beider Konzepte: In Salzburg gibt es eine jährliche Förderung, in Kärnten gibt es eine Anstoßfinanzierung in Höhe von zwölf Millionen Euro und dann nichts mehr. In Kärnten kommen Stipendien vom Land, in Salzburg von der Uni. In Kärnten soll die Uni binnen Jahresfrist starten, in Salzburg dauerte die Vorbereitung mehrere Jahre.