Prettner: Vorstoß für Erdverkabelung
Eine Berechnung der Kelag zum Bau einer zwölf Kilometer langen 110-kV-Leitung hat ergeben, dass eine normale Freileitung zwölf Millionen Euro kosten würde. Eine Erdkabelverlegung in gleicher Länge würde 22 Millionen Euro kosten.
Mehr Kosten, aber auch mehr Vorteile
Das ist zwar viel, aber es bringt Vorteile: Die Kosten für Grundablösen werden deutlich geringer, die Instandhaltungskosten würden sich drastisch senken und auch die Energieausbeute würde sich erhöhen.
ORF
Novelle: Erdkabel von 36 bis 110 kV
Diese Argumente würden für die Erdverlegung sprechen, sagt Energiereferentin Beate Prettner (SPÖ): „Mit der initiierten Novelle geben wir einer Erdkabelvariante betont den Vorzug. In einem Spannungsbereich von 36 kV bis 110 kV ist die Leitungsanlage als Erdkabel zu verlegen.“
Dies sei speziell dann der Fall, wenn die Leitung innerhalb von 35 Meter an einem Wohnobjekt oder 70 Meter neben einer Siedlung vorbeiläuft.
Prettner: Umsetzung wird Jahrzehnte dauern
Prettner ist überzeugt von der Gesetzesnovelle, für die sie im Landtag eine Mehrheit brauchen wird. Selbst wenn die Novelle durchgeht, würden jedoch nicht von heute auf morgen alle Kabel in der Erde verschwinden.
Einige Ausnahmen
Die Gesetzesnovelle sieht vor, dass Erdkabel bis zu den 2,7 fachen Kosten einer Freileitung der Vorzug zu geben ist. Ausnahmen wären deutlich höhere Kosten, bautechnische oder rechtliche Probleme.
Prettner: „Ich gehe davon aus, dass es Jahrzehnte dauern wird, so ein Gesetz umzusetzen. Wir haben von der Kelag eine Stellungnahme, dass wir 1.200 Kilometer Netz bei 110-kV-Leitungen haben. Davon kommt etwa ein Drittel, also etwa 360 Kilometer, für eine Verkabelung in Frage.“
Erdkabel: Positive Erfahrungen
In Klagenfurt wurden bereits 25-Kilometer-Leitung unterirdisch verlegt. Die Erfahrungen sind gut, auch wenn ab und zu bei unsachgemäßen Baggerarbeiten ein Kabel gekappt wird. Speziell im Winter können umstürzende Bäume den Erdkabeln nichts anhaben.