AK-Konsumentenschutz zog Bilanz

Knapp 32.000 Personen haben im vergangenen Jahr die Hilfe der Arbeiterkammer-Konsumentenschützer in Anspruch genommen. Die meisten Anfragen betrafen Miet- und Wohnrecht, Dienstleistungen und Telekommunikation.

Probleme bei der Abrechnung von Betriebs- und Heizkosten, bei Mieterhöhungen, bei Kautionen oder bei Maklerprovision sind die häufigsten Anliegen, mit denen sich Menschen an die neun Mitarbeiter des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer melden. Der Bereich Wohnen ist seit Jahren Spitzenreiter in der Abteilung.

Höhere Mieten bei weniger Förderung

Arbeiterkammerpräsident Günther Goach: „Es sind rund 8.000 Konsumentinnen und Konsumenten bei uns gewesen. Es macht in der Statistik 27 Prozent aus. Hier gibt es einige Probleme, vor allem die Verschlechterung des Wohnbauförderungsgesetzes in Kärnten. Obwohl die Mieten gestiegen sind, sind die Zuschüsse nach unten gegangen.“

Große Probleme gibt es auch im Telekommunikationsbereich. Mit über 4.400 Anfragen war hier ein enormer Anstieg zu verzeichnen. Vor allem Jugendliche kämpfen mit ungewollten, kostenpflichtigen SMS-Abos und hohen Handyrechnungen wegen Überschreitung des Download-Volumens beim Internsetsurfen.

Handyrechnung als Existenzgefährdung

Die Kosten können schnell zu Existenzproblemen führen, sagte Konsumentenschützerin Susanne Kalensky und berichtete vom Fall eines Lehrlings, der eine Handyrechnung von 2.800 Euro bekam. Das Download war überschritten, er erhob Einspruch erhoben, habe aber nichts erreicht. Die AK erreichte einen Vergleich. Der Lehrling muss die Hälfte in Raten abzahlen.

Weniger Internet-Beschwerden

Fälle von Internet-Abzocke, bei denen Konsumenten für nicht abgeschlossene Verträge für gratis Software oder Routenplaner plötzlich Rechnungen erhalten, gingen im Vergleich zu den vergangenen Jahren zurück. 2.000 Menschen suchten Hilfe bei der AK.

Susanne Kalensky: „Viele dieser unseriösen Unternehmen haben ihren Sitz in Deutschland und dort ist man sehr streng strafrechtlich vorgegangen.“

Ungebetene Werbeanrufe

Mit Informationsbroschüren und Musterbriefen, die auf der Webseite der Arbeiterkammer abrufbar sind, können sich Konsumenten gegen ungewollte Geschäfte informieren. Eine der wichtigsten Forderungen der Arbeiterkammer bleibt der Schutz vor ungebetenen Werbeanrufen. Verträge, die dadurch zustande kommen, sollen erst Gültigkeit erlangen, wenn der Konsument den Vertrag schriftlich bestätigt, fordert die Arbeiterkammer.

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