Verditz vor dem Aus: Liftsessel im Abverkauf

Das Skigebiet Verditz kämpft seit Jahren ums überleben. Nun könnte der Kampf verloren sein. Die eben zu Ende gegangene Wintersaison verlief schlecht und der notwendige Investor konnte bis jetzt nicht gefunden werden, ein Interessent hat zuletzt abgesagt.

In der Wintersaison 2011/2012 konnte der Skibetrieb am Verditz nur deshalb betrieben werden, weil die Gesellschafter Sicherheiten und Privatmittel zur Verfügung gestellt hatten. Doch der Einsatz hat sich nicht gelohnt: Die Wintersaison bescherte den Betreibern ein Minus von 200.000 Euro.

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500 neue Hotelbetten als Mindestgrenze

Ob es auf dem Verditz eine weitere Saison geben wird, steht in den Sternen. Denn ein möglicher Investor, mit dem bereits Gespräche geführt wurden, hat nun abgesagt. Die schwierige Suche nach einem reichen Geldgeber geht also weiter.

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Wolfgang Löscher: 15 bis 16 Millionen Euro für Liftausbau.

Mindestens 25 Millionen Euro müssten in das Skigebiet Verditz investiert werden, rechnet der Geschäftsführer, Wolfgang Löscher, vor: „Wir haben ein Gesamtkonzept ausarbeiten lassen für einen Ausbau aller drei Liftsektionen um 15 bis 16 Millionen Euro. Zusätzlich stehen Grundstücke für den Bau von etwa 1000 Hotelbetten zur Verfügung. Die unterste wirtschaftliche Grenze wären 500 Betten. Dafür müssten nochmals 15 Millionen Euro einkalkuliert werden.“

Fragezeichen über Sommerrodelbahn

Gefährdet is nicht nur das Skigebiet, sondern auch die Sommerrodelbahn. Wird in den nächsten Wochen kein Investor gefunden, dann bedeutet das auch das Aus für die Rodelbahn, so Löscher: „Wir haben als Deadline für eine Entscheidung Ende Mai gesetzt. Wenn kein Investor bis dahin gefunden wird, müssen wir den Betrieb leider schließen.“

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Sessel der ersten Sektion im Verkauf

Die Sektion 1 der Verditzlifte wurde teilweise bereits abgebaut. Die Liftsessel können nun - um 100 Euro das Stück gekauft werden. Ein Versuch, etwas Geld einzunehmen. Die Aktion funktioniert: von den insgesamt 162 Stück konnten in bis jetzt bereits 65 Liftsessel verkauft werden.

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Betriebsleiter Manfred Glabischnig erklärte die Motive für den Kauf der alten Einser-Sessel: „Nachdem wir schon am Mittwoch einige Sessel abgebaut haben, haben am Donnerstag schon einige Leute ihre Sessel abgeholt - es floriert eigentlich. Einige Leute kaufen die Sessel als Geburtstagsschenke oder persönliche Erinnerungsstücke. Auch Wirte kaufen Sessel, weil ihre Gäste damit zur Sommerrodelbahn gefahren sind. Gott sei Dank hat die Idee so eingeschlagen, ich habe mir lange überlegt, ob ich es dem Geschäftsführer überhaupt vorschlagen soll.“

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