Hypo: Auch heuer keine Dividende

Die Kärntner Hypo hat das Jahr 2011 mit einem Gewinn abgeschlossen. Trotzdem wird keine Dividende auf das vom Staat eingeschossene Kapital ausgezahlt. Bankchef Gottwald Kranebitter ist zuversichtlich, dass er für sein Haus kein weiteres staatliches Geld brauchen wird.

Die Bank habe zwar nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) einen Gewinn von 69,3 Mio. Euro ausgewiesen (nach einem Verlust von 1,08 Mrd. Euro im Jahr davor). Nach österreichischer Berechnung (UGB) gab es aber wieder einen Verlust von 164,7 Mio. Euro, teilte die Bank am Dienstag mit. Und für die Bedienung des Staatskapitals gilt die Berechnung nach UGB.

Unterschiedliche Vorschriften

Der Unterschied zwischen den beiden Vorschriften: Nach IFRS gab es einen positiven Finanz-Sondereffekt (Fair-Value-Bewertung) durch die Neubewertung von Verbindlichkeiten, der nach UGB nicht verbucht werden kann. Dieser beläuft sich auf 126,3 Mio. Euro.

Auch andere Verbindlichkeiten werden dadurch nicht bedient: „Da Kuponansprüche der gewinnabhängigen Ergänzungskapital- und Hybridkapitalinstrumente auf das UGB Jahresergebnis der Hypo-Alpe-Adria-Bank International AG abstellen, wird bekannt gegeben, dass für das Jahr 2011 Kuponauszahlungen ausfallen“, heißt es in der Aussendung der Bank vom Dienstag.

Bank hat noch viele riskante Kredite

Auch wenn es 2011 nach drei Jahren erstmals wieder einen kleinen Gewinn gab: Die Bank hat noch immer sehr viele riskante Kredite in den Büchern, jeder dritte Kredit ist faul. Probleme gibt es vor allem in Slowenien und Bosnien.

Diese Risiken sollen weiter abgebaut werden, im gesamten Konzern sind Einsparungen von 100 Millionen Euro vorgesehen, sagte Bankchef Kranebitter.

Der österreichische Teil der Hypo stehe ab sofort zum Verkauf bereit, genau so wie die italienische Tochter. Allerdings nicht um jeden Preis. Man will warten, bis auch wirklich gute Angebote ein trudeln, so Kranebitter.

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