Eingeschleppte Pflanzen werden erforscht

Fremden Planzen, die eingeschleppt wurden und sich rasant vermehren, soll nun der Kampf angesagt werden. In einem grenzüberschreitenden Projekt wollen Kärnten und Slowenien die Einflüsse der Fremdpflanzen (Neophyten) untersuchen und deren Ausbreitung eindämmen.

Das länderübergreifende Interreg-Projekt AMC Promo BID beschäftigt sich mit der Problematik eingeschleppter Pflanzenarten. Sie heißen japanischer Staudenknöterich, Goldrute oder Drüsiges Springkraut.

Neophyten, eingeschleppte Pflanzen, Goldrute

Arge Naturschutz

Die Goldrute

Und es sind Pflanzen, die nicht zuletzt auch dank der Globalisierung, bei uns heimisch geworden, aber regelrechte Störenfriede in der Pflanzenwelt sind.

Heimische Pflanzen können völlig ausgerottet werden

Bereits jede vierte Pflanze ist ein Neophyt, der sich in die Kärntner Naturlandschaft eingeschlichen hat. Solche Pflanzen können sich so aggressiv ausbreiten, dass heimische Pflanzen in gewissen Gebieten vollständig ausgerottet werden können.

1.100 Neophyten in Österreich

In Österreich gibt es an die 4.000 Gefäßpflanzen, davon gelten etwa 1.100 als eingeführte Pflanzen. Diese sind im 15. Jahrhundert absichtlich oder auch zufällig eingeschleppt worden.

Das Problem ist bekannt, beseitigen lässt es sich aber nicht mehr, es kann nur eingedämmt werden. Und das versuchen Slowenien und Kärnten nun in dem gemeinsamen Interreg-Projekt.

Untersuchungen an vier Standorten

In Kärnten werden an vier Standorten Untersuchungen durchgeführt: Im Sablatnig Moor, am Faaker See, in der Guntschacher Au und im Bodental. In diesen Gebieten sollen die ungebetenen Pflanzen mittels Ausreißen zurückgedrängt werden, um herauszufinden, welche Vorgangsweise gegen die Neophyten hilft.

Neophyten, eingeschleppte Pflanzen, Staudenknöterich

Arge Naturschutz

Der Staudenknöterich.

Außerdem wird in Zusammenarbeit mit den Kärntner Imkern untersucht, inwieweit die Neophyten Bienen anlocken und sie von den heimischen Pflanzen abhalten.

Maßnahmenkatalog im Jahr 2013

Das Forschungsprojekt ist bis Ende 2013 anberaumt. Die Arge Naturschutz, die Imkerverbände und die slowenischen Forschungsinstitutionen wollen dann einen fundierten Maßnahmenkatalog vorlegen, anhand dessen eine wirksame Bekämpfung der Fremdpflanzen möglich werden soll.

Durch Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung soll auch die Bevölkerung über die Problematik um die eingeführten Pflanzen informiert werden. Denn die Unkenntnis der Öffentlichkeit und der unsachgemäße Umgang mit diesen Pflanzen tragen zu ihrer Ausbreitung wesentlich bei.

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