Alpenverein gegen Petzen-Windpark

Der Alpenverein begrüßt die angekündigte Verordnung für Windparks in Kärnten, spricht sich aber gegen die Errichtung auf der Petzen aus. Acht Windräder auf dem Bergkamm seien unzumutbar. Der Alpenverein führt aber nicht nur die Sichtbarkeit der Windräder ins Treffen.

Raumordnungreferent Uwe Scheuch (FPK) hatte kürzlich gesagt - zumindest nach den vorliegenden Modellen - sei ein Windpark auf der Petzen ausgeschlossen. Der Alpenverein sei zwar für die Nutzung alternativer Energieformen. Ein Windpark, wie er auf der Petzen geplant ist, kommt für den Landesvorsitzenden Joachim Gfreiner aber nicht in Frage.

„Die Petzen ist ein Karststock, der östlichste Ausläufer der Karawanken. Er birgt Wasserressourcen für 50.000 Einwohner, davon 25.000 in Slowenien und 25.000 in Kärnten. Dieser Karststock bietet auch viele wertvolle Pflanzen- und Tierarten, die in der Eiszeit durch die Gletscherüberlagerung nicht beeinflusst wurden. Das sind sogenannte Endemiten [Anm.: Pflanzen oder Tiere, die nur in einer bestimmten, räumlich klar abgegrenzten Umgebung vorkommen] die gefährdet sind. Wir haben hier eine Landschaft, die in ihrer Ursprünglichkeit in Kärnten fast einmalig ist - fast nicht zerstört durch irgendwelche Infrastrukturen“, so Gfreiner.

Gfreiner ortet Landschaftsbeeinträchtigung

Diese hohen Werte gelte es zu schützen, so Gfreiner. Noch dazu, wo die Windräder unmittelbar im Gipfelbereich aufgestellt würden.

„Man muss bedenken, ein Windrad hat 130 Meter Höhe. Es ist fast so groß wie der Stephansdom. Acht Stück davon in diesem Gebiet - das wäre eine erhebliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes“, so Gfreiner.

Arbeitsgemeinschaft will Petzenprojekt verhindern

Grundsätzlich ist der österreichische Alpenverein gegen den Bau von Windrädern oberhalb der Waldgrenze. Einzelne Kraftwerke werde man aber wohl akzeptieren. Das gelte aber sicher nicht für die Petzen.

Gfreiner: „Diesbezüglich gibt es ein klares Nein. Wir haben auch schon die Arbeitsgemeinschaft Naturraum Petzen gegründet, bei der auch vier slowenische und eine kärntner Gemeinden mitmachen. Es gibt auch verschiedene Wasserverbände, Vogelschutzinitiativen. Wir werden - sobald das Projekt eingereicht ist - auch Initiativen setzen, um unsere Argumente dagegen in der Öffentlickeit zu präsentieren und damit hoffentlich das Projekt nicht zustande kommen zu lassen.“

Zudem wirft Gfreiner ein, dass ja der geplante Windpark für den Energiehaushalt in Kärnten nur eine äußerst geringe Bedeutung habe und ohne Steuergelder nicht finanzierbar sei.

Links: