Bürgerinitativen arbeiten zusammen

Die Bürgerinitiativen im Kärntner Zentralraum proben den Schulterschluss. Ein dreitägiges Protestcamp am Gelände des geplanten Gasdampfkraftwerks in Klagenfurt soll zur Generalprobe für künftige Aktionen werden.

Wie eine Krake, die sich unter einem Stein versteckt hat und erst nach und nach zum Vorschein kommt, so beschrieben am Freitag Vertreter von mehr als 30 Bürgerinitiativen ihre Sicht zu geplanten Großprojekten im Kärntner Zentralraum.

Zahlreiche Großprojekte

Sie wehren sich gegen zahlreiche Projekte: die Errichtung des geplanten Gasdampfkraftwerks im Osten von Klagenfurt, ein neues Umspannwerk südlich von Fürnitz, von dem eine neue 110 Kilovolt-Stromleitung bis nach Landskron ausgehen soll, oder gegen eine mögliche Hochleistungs-Bahnstrecke im Großraum Villach.

Projekte zu Lasten der Bevölkerung

Die Bürgerinitiativen gehen davon aus, dass all diese Projekte miteinander zusammenhängen und Kärnten zur Drehscheibe für Stromerzeugung und -verkauf ins Ausland werden könnte. Zu Lasten der Bevölkerung, die Umwelt- und Gesundheitsbeeinträchtigungen zu befürchten habe, hieß es.

Daniel Zollner, Sprecher einer Bürgerinitiative gegen das Umspannwerk in Fürnitz: „Es geht nicht nur um ein paar Bürger, sondern um die Lebensqualität von 10.000 Menschen zwischen Arnoldstein und Villach-Süd.“

Protestcamp beim Gasdampfkraftwerk

Von 23. bis 25. März wollen die Bürgerinitiativen nun mit Unterstützung der Grünen ihren Unmut sichtbar machen - mittels eines Protestcamps in unmittelbarer Nähe zum geplanten Standort des Gaskraftwerks. Drei Tage lang wollen sie auf Privatgrund in Zelten campieren.

Max Felsberger von den Bürgerinitiativen gegen das Gaskraftwerk: „Dieses Camp soll ein Symbol für den aktiven Widerstand gegen die Korruption, die mutwillige Zerstörung unserer Umwelt und die wirtschaftliche Abhängigkeit von Öl- und Gaskonzernen darstellen.“

Grüne: Unverantwortlich und unsozial

Die geplanten Großprojekte seien unverantwortlich und unsozial, sagte Grünen-Landessprecher Frank Frey. Seine Partei unterstützt das Protestcamp organisatorisch und finanziell, weil man den Menschen Gehör geben müsse.

Frey: „Das Ganze soll ein Testlauf für eine mögliche Besetzung sein, sollte der Wahnsinn weitergehen und wirklich etwas gebaut werden.“

Von den Bürgerinitiativen hieß es, die ganze Bevölkerung sei eingeladen, beim Protestcamp mitzumachen.

Links:

Naturschutzbeirat gegen Gasdampfkraftwerk
Front gegen Kraftwerk wird breiter