Bär räumte nach Winterruhe Bienenstock aus

In der Nacht auf Mittwoch hat der erste Bär in Kärnten bei einem Bienenstock „zugeschlagen“. In St. Jakob im Rosental knackte er Bienenstöcke auf und schleckte Honig. Der Schaden beträgt 400 Euro.

„Die gefrorenen Spuren im Schnee beweisen eindeutig, dass es ein Bär war“, erklärte ein Polizist. Auch ein Zaun und ein Schaustand für Bienenzucht-Interessierte wurde laut Polizei durch das Wildtier beschädigt.

Frühes Auftreten nicht ungewöhnlich

Tierverhaltensforscher und Bärenbuchautor Hans Peter Sorger erklärte gegenüber der Austria Presse Agentur, dass „es nicht ungewöhnlich ist, Bären schon im Februar anzutreffen“.

Bären halten keinen Winterschlaf

Immer wieder wird bei Bären von einem Winterschlaf gesprochen. Es handelt sich aber um eine Winterruhe mit wachen Phasen, eine Art Dämmerschlaf. Nur kleine Tiere wie Siebenschläfer, Igel oder Murmeltiere halten einen echten Winterschlaf, während dessen die Körpertemperatur stark absinkt.

Auch die in Kärnten geringe Schneelage könne zum frühen Ausflug des Vierbeiners beigetragen haben. Vor allem bei älteren männlichen Bären sei das möglich. Und: „Ein Bienenstock ist für Bären ähnlich anziehend wie Konditoreien für Menschen, die Süßes mögen“, so Sorger.

Abwehrkräfte stärken

Der Bär sei aber auf die Bienenlarven aus, die ihm wichtige Proteine liefern. „Die Waben und oder den Honig verspeist er nur nebenbei“, sagte Sorger. „Auch der mit Propolis beschmierte Rahmen im Bienenstock stärkt die Abwehrkräfte des Tieres.“

In Kärnten gebe es vier Bären, die auch den Winter hier verbringen. Der Rest sind laut Sorger Besucher aus Italien und Slowenien.