Infineon verzeichnet Umsatzrückgang

Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon hat in den letzten drei Monaten einen Umsatzrückgang von neun Prozent verzeichnet. In der Halbleiter-Sparte wird aber mit einem starken Zuwachs gerechnet, zuletzt wurde deswegen in den Standort Villach investiert.

Infineon verdiente im ersten Geschäftsquartal angesichts einer schwächeren Nachfrage vor allem im Industriegeschäft wie erwartet weniger Geld. Der Umsatz sank in den drei Monaten seit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2011/2012 (30.9.) von 1,038 Mrd. Euro im Vorquartal auf 946 Mio. Euro - ein Rückgang von fast neun Prozent.

Für heuer gedämpfte Erwartungen

Für das seit Jänner laufende zweite Quartal erwartet Konzernchef Peter Bauer ebenfalls einen gleichbleibenden oder leicht rückläufigen Umsatz. Infineon hatte nach dem vergangenen Rekordjahr bereits die Erwartungen gedämpft und mit Blick auf die trüberen Konjunkturaussichten und die ungelöste Eurokrise tiefgestapelt.

2009/2010 gab es Gewinne
Infineon hatte nach einer jahrelangen Durststrecke im Geschäftsjahr 2009/2010 erstmals wieder Gewinne geschrieben und das zweite Mal in seiner Geschichte überhaupt eine Dividende gezahlt. Der Konzern war 1999 aus dem Siemens-Konzern ausgegliedert worden. 2009 war das Unternehmen von der Pleite der Speicherchiptochter Qimonda beinahe mit in den Abgrund gerissen worden.

Für das gesamte Jahr rechnet der Konzern seit November mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Dennoch sieht Bauer den Konzern weiter auf einem guten Weg. „Infineon ist trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds weiterhin sehr profitabel“, so Bauer am Mittwoch in München.

Halbleitermarkt soll stark wachsen

Langfristig rechnet Infineon aber mit einem stark wachsenden Halbleitermarkt, für den der Konzern nach dem Umbau der vergangenen Jahre gut gerüstet sei. Vor allem die Geschäfte mit der Autoindustrie machen Bauer froh, auch in der Unterhaltungsbranche sieht er erste Stabilisierungszeichen. 200 Millionen Euro wurden letztes Jahr in den Ausbau des Produktionsstandorts Villach investiert, wo rund 2.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Gerade die Halbleiterbranche spürt als Zulieferer für viele Industrien das wirtschaftliche Auf und Ab besonders früh und gilt deswegen auch als Gradmesser für die Wirtschaftsentwicklung. Große Hoffnung setzt Bauer auf die langfristige Entwicklung. „In unseren Märkten für Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit will Infineon auch künftig profitabel wachsen.“

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