Jüdischer Friedhof wird saniert

Zum Gedenktag für die Opfer des Holocausts sind am Freitag in Klagenfurt mehrere Initiativen vorgestellt worden. So wird unter anderem der jüdische Friedhof in St. Ruprecht saniert, in der Innenstadt wird es zehn Steine zum Gedenken an Nazi-Opfer geben.

Der israelitische Friedhof mit 93 Grabsteinen und Gedenktafeln ist ein eigener Teil des Friedhofes von St. Ruprecht. Die Außenmauer ist desolat, der Eingang muss saniert und eine neue Gedenktafel angebracht werden. An die 15.000 Euro kostet die Sanierung. Die Sanierung passiere im Einverständnis mit der israelitischen Kultusgemeinde und Bundesdenkmalamt, sagt FPK-Bürgermeister Christian Scheider.

Modell eines Bethauses wird gebaut

Zum Gedenken an die Holocaust-Opfer wird auch das Modell eines jüdischen Bethauses von HTL-Schülern errichtet. Ein Modell jenes Hauses in der Platzgasse, das 1945 von Bomben der Alliierten zerstört worden ist.

Ein Besuch im ehemaligen KZ Auschwitz und der polnischen Partnerstadt Rzeszow habe die Stadtpolitiker tief berührt, sagt Scheider: „Da stellt sich die Frage, wie so genannte Menschen ihren Opfern so etwas antun können.“

Grabmal Familie Preis

Stadtpresse Klagenfurt

Zehn Gedenksteine in der Innenstadt

Weiters werden im Rahmen des europaweiten Projektes „Stolpersteine“ zehn Gedenksteine im Pflaster der Innenstadt eingelassen. Gestaltet werden die Steine von Künstler Gunter Demnig. Vorerst sind sie am Arthur-Lemisch-Platz, in der Adler-, der Paradeiser- und der Wienergasse geplant.

Auschwitz-Gedenkveranstaltung:

Am 27. Jänner 1945 befreiten die Alliierten die Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, welches das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten war. Der Tag wurde 1996 von den Vereinten Nationen zum internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt.

Die Gedenksteine erinnern an zehn Schicksale, sagt Gemeinderätin Sieglinde Trannacher von der österreichisch-israelischen Gesellschaft. Sie würden zehn Namen von Holocaust-Opfern tragen, zum Beispiel jene der Familie Preis. Fünf Familienmitglieder seien Opfer der Nazis geworden, darunter zwei Kinder. Weitere Steine werden Berta und Otto Zeichner und drei der Familie Neumann gewidmet.

„Wollen uns nicht einschüchtern lassen“

Befürchtungen, dass es den Klagenfurter Erinnerungszeichen ähnlich ergeht wie dem mehrfach von Vandalen beschädigten „Denkmal der Namen“ in Villach habe sie nicht, sagt Trannacher: „Wir haben darüber diskutiert, wir wollen uns aber nicht einschüchtern lassen.“

Solche „Stolpersteine“ gibt es bereits in 700 Orten von Italien bis nach Norwegen, von der Ukraine bis nach Belgien. Bisher sind es 32.000 Steine - jeder davon steht für ein Menschenschicksal.

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