Wirtschaftsfaktor Berufsheer

Die Pläne, das Bundesheer zu einem Berufsher umzuwandeln, hat große Auswirkungen auf Kärnten. In der Khevenhüllerkaserne in Klagenfurt kommen zu den 150 derzeitigen Berufs- und Zeitsoldaten 350 Mann dazu.

Mit der Aufstockung wird aus einer mittleren Kaserne ein Großbetrieb in Klagenfurt und damit nicht zuletzt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die 500 Arbeitsplätze bringen der Stadt auch zusätzliche Einnahmen, in Form von Abgaben und Steuern.

Daher begrüßt Bürgermeister Christian Scheider (FPK) diese Entscheidung des Verteidigungsministeriums. Aber auch deshalb, weil damit der Standort Khevenhüllerkaserne abgesichert sei.

Zelloth lehnt Projekt ab

Im Gegensatz zu Scheider lehnt dessen Parteikollege, FPK-Landtagsabgeordneter Roland Zelloth das Pilotprojekt ab. Er befürchtet, dass im Gegenzug andere Kärntner Kasernen geschlossen und Arbeitsplätze vernichtet werden.

Keine Reaktion zu den Darabos-Plänen gibt es bisher von der Kärntner ÖVP.

Keine Beamten mehr

Die neuen 350 Soldaten werden nicht als Beamte, sondern als Vertragsbedienstete auf Zeit, sagte Richard Ladinig, Personalvertreter beim Militärkommando Kärnten. Probleme bei der Rekrutierung erwartet er sich nicht.

Ladinig: „Nachdem wir beim Jägerbataillon 25 immer einen großen Kadernachwuchs gehabt haben, glaube ich, dass wir kein Problem haben werden, sie zu rekrutieren. Sie kommen teilweisen von den ehemaligen Grundwehrdienern und Zeitsoldaten. Dann haben wir noch 175 Überstandpersonal in Kärnten, wo man die jüngeren noch anwerben kann.“

Nicht alle werden übernommen

Von den 175 Berufssoldaten, die derzeit über dem Stand - also ohne fixen Posten sind - könnten aus heutiger Sicht maximal 15 Prozent, also nicht einmal 30 in das Projekt übernommen werden, sagte Ladinig.

Alle anderen sind älter als 50 bzw. 55 Jahre, daher würden sie für die geforderter Kaderpräsenz bzw. die Auslandseinsätze nicht mehr in Frage kommen, so Ladinig.

Obwohl er das Pilotprojekt begrüße, sei er weiterhin für die allgemeine Wehrpflicht und gegen ein Berufsheer, betont der Personalvertreter.

Keine Grundwehrdiener mehr

Grundwehrdiener wird es in dem künftigen Musterverband in der Khevenhüllerkaserne aber keine mehr geben. Sie müssen ersetzt werden, sagte Herbert Krassnitzer, der Kommandant des Jägerbataillons 25.

Krassnitzer: „Die systemerhaltenden Bereiche, das sind ca. 25 bis 28 Soldaten sollen ersetzt werden. Da wird es aber vermutlich Auslagerungen nach außen geben und um Hereinnahme von zivilen Arbeitskräften, die diese Aufgaben übernehmen.“

Details dazu müssen allerdings erst ausverhandelt werden.

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