Schüler bekommen mehr Frischluft

Schüler verbringen rund bis zu 50 Prozent des Tages in Klassenzimmern. Die Fenster bleiben lärmbedingt meist geschlossen, auf das Lüften wird oft vergessen. Die Initiative „Luft zum Lernen“ soll nun dafür sorgen, dass mehr frische Luft in die Klassen kommt.

Abgestandene Luft schädigt nicht nur die Gesundheit, sondern mindert auch die Konzentration. Auch in den Schulen. Die richtige Menge Frischluft im Klassenzimmer kann den Lernerfolg steigern. Wird während den Unterrichtsstunden nicht ausreichend gelüftet, steigt der CO2-Gehalt in der Luft. Ab einem Messwert von 1.000 ppm (parts per million – Anm.) treten erste Folgeerscheinungen auf.

Zum Beispiel werde man schneller müde, sagt Thomas Schlatte von der Plattform „Meine Raumluft“. Weitere Folgeerscheinungen seien Kopfschmerzen und brennende Augen. Schlatte: „Die Eltern wundern sich dann, warum die Kinder total erledigt nach Hause kommen."

Österreichweite Aktion soll sensibilisieren

Optimale Raumtemperatur:
Die optimale Raumtemperatur in einer Schulklasse sollte sich zwischen 21 bis 22 Grad und die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 bis 60 Prozent bewegen. Der CO2-Gehalt sollte unter 1.000 ppm liegen und es sollte ein hoher Wert bei der Luftaustauschrate erzielt werden.

Die Plattform hat die Initiative „Luft zum Lernen“ ins Leben gerufen. Sie ist ein Zusammenschluss von wissenschaftlichen Einrichtungen, Universitäten und Betrieben aus der Bauwirtschaft. Mit dem Projekt will man Schüler, Lehrer und Eltern für eine gesunde Raumluft sensibilisieren.

Für Schulklassen gibt es im Rahmen der österreichweiten Aktion „Luft zum Lernen“ die Möglichkeit, Raumluft-Messgeräte kostenlos auszuborgen. Weiters werden den Schulen ein Informations-Poster und Raumluftprotokolle zur Verfügung gestellt.

Raumluft-Messgeräte schlagen Alarm

Über die Initiative wurden von der Kelag zehn Raumluft-Messgeräte für Kärntner Schulen gratis zur Verfügung gestellt. Sie können für eine Woche pro Klasse ausgeborgt werden, dann werden die Geräte an andere Schulen weiter vermittelt.

Die Messgeräte geben Daten über CO2 Gehalt, Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und die Luftaustauschrate und signalisieren mit einem Warnton, wann es Zeit ist, in der Schulklasse die Fenster aufzumachen. Schließlich senke falsches Lüften nicht nur das Lernvermögen, sondern sei auch Energieverschwendung, sagt Kelag-Vorstand Harald Kogler.

Schon zahlreiche Schulen angemeldet

Das bundesweite Projekt wird vom Unterrichtsministerium per Schulerlass unterstützt. Das Interesse der Schulen für die Geräte ist groß, vor allem im Volksschulbereich. Derzeit haben sich bereits 51 Schulen mit etwas über 300 Schulklassen für die Aktion angemeldet.

In Kärnten sind es 32 Schulen mit 160 Klassen, sagt Landesschulrat Walter Ebner. Die Messgeräte sollen nicht nur in der Heizperiode, sondern das ganze Schuljahr über zum Einsatz kommen. Das Projekt wird auch vom Land unterstützt. Mit den Messgeräten will man nicht nur die Raumluft verbessen, sondern auch ökologisches Bewusstsein bei den Schülern schaffen, sagt FPK-Bildungsreferent Uwe Scheuch.

Die ersten Geräte werden ab Montag in die Schulen geschickt. Vorerst bis zum Schulende werden sie den Luftgehalt in den Klassen messen. Ein Protokoll soll dann eine Übersicht über die Raumluft geben.

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