Westbus nimmt Fahrt auf

Die ÖBB bekommen ab Sonntag neben der Schiene auch auf der Straße Konkurrenz: Gemeinsam mit der Westbahn geht auch das Partnerunternehmen Westbus an den Start und nimmt dabei Kurs auf Klagenfurt und Villach.

Konkurrenz belebt das Geschäft und ist letzten Endes gut für den Kunden - ganz in diesem Sinne nimmt die Westbus-Flotte Kurs auf Klagenfurt. Mit insgesamt zehn Bussen will man dem Fahrgast eine attraktive Alternative zur ÖBB liefern. Direkter Konkurrent der Fernbuslinie ist nämlich nicht der regionale Postbus, sondern die Schiene.

Der zum drittgrößten österreichischen Bus-Unternehmer Blaguss GmH gehörige Westbus wird zwei Mal täglich zwischen Klagenfurt, Wien und Salzburg verkehren. Über Villach und die Umsteigmöglichkeit in St. Michael in der Steiermark kommen Fahrgäste von Kärnten aus über Linz bis nach München und Prag.

Westbus vor Bahnhof

ORF Kärnten

Westbus am Klagenfurter Bus-Bahnhof

Westbahn-Design trifft auf Bus-Know How

Insgesamt vier Millionen Euro hat die Blaguss Gmbh in die neue Busflotte investiert. Vom Partnerunternehmen, der „Westbahn-Mutter“ Rail Holding AG, kommt das jugendlich-freche Design, das Marketing und der Vertrieb. Neben Komfort und freiem Internet-Zugang sollen vor allem die Preise den Fahrgast auf den Westbus umsteigen lassen: Ohne Vorteilscard kostet die Fahrt nach Salzburg 19 Euro, nach Wien 29 Euro.

Alrun Mayer, Projektleiterin bei Westbus sagt: „Klagenfurt ist überhaupt ein sehr wichtiger Verkehrsknotenpunkt im gesamten Westnetz, weil ich drei Destinationen habe: ich komme nach Wien, nach Salzburg, undd weiter zum Salzburger Flughafen. Wir bieten Gratis WLan an Bord, Getränkeautomaten und selbstverständlich ein WC. Mit der Ticketbuchung ist auch der Sitzplatz reserviert. Mit diesem Angebot gehen wir an den Start und finden, es ist ein sehr attraktives und sehr zeitgemäßes“.

Knapp vier Stunden soll die Reise nach Wien mit der Endstation Erdberg und Anbindung an die U3 dauern, drei Stunden sind es bis nach Salzburg.

ÖBB sehen Wettbewerb gelassen entgegen

Weil die Sitzplatz-Kapazität der Westbusse relativ begrenzt ist, sehen die ÖBB dem Wettbewerb gelassen entgegen. ÖBB-Pressesprecher Christoph Posch sagt: „Wir erwarten durch unseren Mitbewerber auf der Straße keine Konkurrenz für unsere umweltfreundlichen Züge. Wir fahren im Zwei-Stunden-Takt in Richtung Wien und Salzburg, mit einer sehr hohen Kundenfrequenz. Wir werden bis Juni den Einsatz des Railjets auf der Südachse hochfahren, das ist das derzeit modernste Schienenfahrzeug in Österreich – mit fahrzeuggebundenen Hebeliften für Rollstuhlfahrer“.

Der Marktführer ÖBB verweist auch auf seine ausgewogene Preisgestaltung; was den freien WLan-Zugang anbelangt, wolle man das Angebot „sukzessive ausbauen“, so Posch.

Bahnhof Klagenfurt

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Bahnhof Klagenfurt

Westbus: 27 Prozent Auslastung im ersten Jahr

Bei der Westbus GmbH rechnet man mit einem fairen Wettbewerb, geht die Sache aber langsam an. Im ersten Jahr rechnen die Betreiber mit einer Auslastung von bis zu 27 Prozent. Profitieren werden vom neuen Wettbewerb vor allem die Kunden – denn noch bevor die neue Buslinie ihren Betrieb überhaupt aufgenommen hat zeigt sich, dass zumindest schon einmal eines in Gang gebracht wurde: Die Diskussion über die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs.