Windtec kündigt wieder 20 Mitarbeiter

AMSC Windtec im Lakesidepark Klagenfurt kündigt abermals 20 Mitarbeiter. Schon im Herbst hatte die Windtec rund 40 Mitarbeiter gekündigt. Die Firma ist Weltmarktführer in der Systementwicklung für Windkraftanlagen, eine Spionageaffaire brachte den Weltkonzern außer Tritt.

Offiziell begründet die Nasdaq-notierte American Superconductor Corporation (AMSC) mit Hauptsitz in Devens, Massachusetts (USA), den Personalabbau mit Restrukturierungsmaßnahmen im Weltkonzern. 600 Mitarbeiter hatte die AMSC Windtec weltweit im Frühsommer, 160 davon im Lakeside-Park in Klagenfurt.

Seit August ging es Schlag auf Schlag. Mitte September wurden 38 Mitarbeiter gekündigt, damals sickerten auch erste Informationen über eine Spionageaffäre bei Windtec durch.

Know-How an China verkauft

Ende September stand der Spion vor Gericht. Es ist ein 41 Jahre alter leitender technischer Angestellter. Er gab zu, Know-How der Windtec an die Konkurrenz in China verkauft zu haben, an eine Firma, die bisher Kunde der Windtec war.

Der Spion wurde verurteilt, aber noch während der Verhandlung machte Windtec-Geschäftsführer Martin Fischer klar, welche Folgen die Spionageaffaire hatte.

Kündigungen als Folge

96 Mio. Euro musste die Windtec sofort abschreiben, weil der chinesische Kunde ausfiel. 40 Mitarbeiter vom Standort Klagenfurt werden gekündigt.

Der Spätherbst wurde turbulent, die Weltwirtschaftskrise hatte auch Einfluss auf die Aktien der AMSC. Inzwischen lässt sich der Spionageschaden in vollem Umfang abschätzen. Laut Firmenangaben beträgt er rund eine Milliarde US-Dollar (750 Millionen Euro.)

Windtec: Letzte Kündigungswelle

Nun ist wieder von weltweiter Restrukturierung die Rede und wieder werden 20 Mitarbeiter nach vorheriger Frühwarnung beim Arbeitsmarktservice gekündigt. Und wieder versicherte die Geschäftsführung, dass Klagenfurt Zentrum der Forschung und Entwicklung für Windkraftanlagen bleiben werde. Dies soll die letzte Kündigungswelle sei.

Windtec hat zwar 100 Mitarbeiter, aber keine Personalvertretung und keinen Betriebsrat. Die Gewerkschaft forderte schon nach der ersten Kündigungswelle eine Betriebsratswahl ein, fand bisher aber kein Gehör.

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