Erneut Spitzelvorwurf gegen KABEG-Chefin

KABEG-Chefin Ines Manegold ist wegen der „Bespitzelungsaffäre“ erneut unter Beschuss geraten: Laut „Standard“ gab sie den Auftrag in eine Betriebsversammlung im Klinikum Klagenfurt einen Mitarbeiter ihres Anwaltes zu setzen selbst. Seitens der KABEG spricht man von „Fehlwahrnehmungen“.

Es geht um eine Betriebsversammlung von Ärzten am Klinikum Klagenfurt Ende Oktober 2010, die aufgrund der angespannten Personalsituation und des Spardrucks einberufen worden war. Der KABEG-Spitzel soll ein Konzipient von Manegolds Anwalt gewesen sein. Bisher hatte Manegold stets gesagt, sie habe von dem Spitzel nichts gewusst, der Anwalt der KABEG habe eigenmächtig gehandelt. Dies bestätigte der Anwalt damals auch.

Der damalige medizinische Direktor des Klinikums, Matthias Angres, war nach dieser Betriebsversammlung fristlos entlassen worden. Es kam zu einem Vergleich, dessen Inhalt geheim blieb.

Bespitzelung doch selbst angeordnet?

Laut einem Gesprächsprotokoll soll die Chefin der Kärntner Landesspitäler aber die Bespitzelung selbst angeordnet haben, berichtet der „Standard“ in seiner Freitag-Ausgabe. In dem Protokoll soll es heißen: „Manegold führt aus, dass sie vorsorglich einen Informanten entsandt hat, welcher ein Wortprotokoll erstellt hat.“

Kabeg-Sprecherin Kerstin Wrussnig meint dazu, es sei verwunderlich, dass dieses Schriftstück gerade jetzt auftauche. Es handle sich um ein Gedächtnisprotokoll, da könne man auch Fehlwahrnehmungen wiedergegeben.

Ruf nach Aufklärung wird lauter

Sollte der Vorwurf stimmen, fordert der Zentralbetriebsratsobmann der KABEG, Arnold Auer, den Rücktritt Manegolds. Auer und Ärztekammerpräsident Othmar Haas fordern Aufklärung in der Angelegenheit, Auer will auch die sofortige Einberufung des KABEG-Expertenrats. Für den Vorsitzenden des Expertenrats, Albert Krainer, besteht dazu laut „Standard“ kein Anlass. Es könne sich auch um Missverständnisse handeln.

Auch Gesundheitsreferent Peter Kaiser (SPÖ) forderte am Samstag die sofortige Einberufung der Expertenkommission, die Licht in die Sache bringen müsse. Sollten sich die Vorwürfe tatsächlich Bewahrheiten, wäre das Vertrauen zwischen Vorständin Mangeold, der Expertenkommission und der Politik nachhaltig zerstört, so Kaiser.

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