Probleme für Skigebiete trotz hoher Förderung

Kritik an der Förderung für Liftanlagen in den Skigebieten übt der Rechnungshof. In den letzten 15 Jahren sei zwar viel Steuergeld in die kleinen Skigebiete geflossen, letztlich seien aber nur die Betriebskosten in die Höhe geschnellt. Die kleinen Skigebiete müssen trotzdem ums wirtschaftliche Überleben kämpfen.

Der Rechnungshof hat Förderungen in Höhe von insgesamt 104 Millionen Euro für Liftanlagen in Kärnten geprüft und kommt zum Schluss, dass mehr als zwei Drittel aller Skigebiete wirtschaftlich instabil sind.

Rechnungshof: „Kaum Wertschöpfung“

Obwohl manche Skigebiete extrem hoch gefördert worden sind, bestehe kaum Wertschöpfung. Der Rechnungshof verurteilt deshalb die Förderpolitik der letzten Jahre, sie sei entgegen dem Wintererschließungskonzept erfolgt.

Auch Tourismusreferent Josef Martinz (ÖVP) räumte Fehler ein: „Es ist klar: Die Investitionen der letzten zehn Jahre sind größtenteils in die falsche Richtung gegangen. Es wurden irrsinnige Kapazitäten aufgebaut, vor allem in kleineren Skigebieten, die jetzt nicht mehr bewältigbar sind.“

Anders sieht das Finanzreferent Harald Dobernig (FPK): „Es gibt eine betriebswirtschaftliche Betrachtung, aber vor allem auch eine volkswirtschaftliche Betrachtung. Ohne den kleinen Skigebieten, wie etwa der Simonhöhe, wären die großen Skigebiete gar nicht überlebensfähig.“

Kinder erlernen demnach in kleinen Skigebieten das Skifahren und kommen später in die großen Skigebiete.

„Notbremse“ durch Rückbau sinnvoll?

Das Beispiel Simonhöhe zeigt aber auch, dass nach dem Abbau des zwar hoch geförderten, aber im Betrieb teuren Sesselliftes wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.

Jetzt soll die Notbremse auch in anderen Skigebieten gezogen werden. Dobernig: „Es müssen nicht immer Sessellifte um Millionen sein, sondern es geht um viele kleine Aktivitäten, viele kleine Maßnahmen und damit verbunden auch schwarze Zahlen.“ Martinz: „Reine Abgangsdeckung, das Nachschmeissen von Geldern, das geht bei mir nicht.“

Skeptisch, ob der Rückbau ein Patentrezept für die kleinen, wirtschaftlich schwachen Skigebiete sein kann, zeigt sich der Fachgruppenobmann der Seilbahnwirtschaft in der Wirtschaftskammer, Wolfgang Löscher: „Es ist aus Kostensicht sicher keine unberechtigte Forderung. Die Frage bei der Redimensionierung ist nur, ob der Markt diese Skigebiete dann noch attraktiv findet."

Sperrt Verrditz heuer auf?

Aus heutiger Sicht ist noch gar nicht sicher, ob die Lifte auf das Verditz im heurigen Winter überhaupt aufsperren werden. Das Skigebiet kämpft nicht erst seit heuer um seine Existenz. Schon seit Jahren ist der Winter nicht mehr kostendeckend. Letztlich müssen Überschüsse aus dem Sommerlift-Betrieb das Defizit im Winter abdecken.

Damit ist nun aber vorbei: Die Konzession für eine Sesselbahn, die im Sommer Gewinne bringt läuft aus, es droht die Schließung des kleinen Skigebietes, sagte Löscher: „Momentan wird fieberhaft an einer Lösung für den Winter gearbeitet. Diese Entscheidung wird aber erst bei der Gesellschaftersitzung nächste Woche fallen.“

Noch unklar ist auch die Zukunft des Skigebietes Innerkrems, das vor vor kurzem Insolvenz anmelden musste.