AK will Quotenregelung für ältere Arbeitnehmer

Die Arbeiterkammer Kärnten hielt am Freitag ihre Vollversammlung ab. AK-Präsident Günther Goach appellierte, älteren Arbeitnehmern eine Chance zu geben und schlug eine Quotenregelung für sie vor. Beschlossen wurde auch das Budget 2012 in der Höhe von 21,55 Mio. Euro.

In Kärnten sind derzeit 4.419 Personen über 50 ohne Beschäftigung. Die Zahl älterer Arbeitsloser ist in Kärnten gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent in die Höhe geschnellt.

„Voraussetzung für höheres Pensionsantrittsalter“

Der demografische Wandel mache in den nächsten Jahren viele Anpassungen notwendig, so Goach. Die soziale Verantwortung der Betriebe gegenüber älteren Arbeitnehmern sei der Schlüssel für die Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters. Wenn knapp 50-Jährige ihren Job verlieren und jahrelang auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr Fuß fassen können, bringe es gar nichts, das gesetzliche Pensionsalter auf über 65 Jahre anzuheben.

Quotenregelung für ältere Arbeitnehmer

Als mögliche Maßnahme schlug Goach eine Quotenregelung für die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer vor. Firmen, die einen vorgeschriebenen Prozentsatz an älteren Beschäftigten unterschreiten, müssten dann in einen Fonds einzahlen, aus dem Firmen, die überproportional vielen älteren Arbeitnehmern einen Job bieten, Förderungen erhalten würden.

Budget 2012 einstimmig beschlossen

Einstimmig beschlossen wurde von der Vollversammlung das Budget 2012. Er sieht Erträge und Aufwendungen in der Höhe von 21,55 Millionen Euro vor. Schwerpunkte werden im Arbeits- und Sozialrecht, beim Lehrlings- und Jugendschutz sowie im Bildungsbereich gesetzt.

Der überwiegende Teil der Einnahmen der AK stammt aus der Kammerumlage. Sie macht mit 20,9 Millionen Euro 97 Prozent der Budgetmittel aus. Im Bereich Bildung stockt die AK die Mittel für die berufliche Aus- und Weiterbildung ihrer Mitglieder um 17 Prozent auf. Damit stehen im kommenden Jahr rund 1,2 Millionen Euro zur Verfügung.

“Goach: Vermögenssteuer muss kommen“

Gefordert wurde auch eine Vermögenssteuer. Bisher hätten vor allem die Arbeitnehmer mit ihrem Steueraufkommen die milliardenschweren Hilfspakete der öffentlichen Hand für Banken und Konjunktur finanziert, betonte Goach. Künftig müssten auch „die Reichen“ einen Beitrag leisten, deswegen müsse eine „treffsichere Vermögenssteuer“ auf Privatvermögen von über einer Million Euro eingeführt werden. Eine entsprechende Resolution wurde von der Vollversammlung einstimmig angenommen.

AK will Kündigungsschutz im Krankenstand

Ein Dauerproblem, so Goach, sei auch die Kündigung im Krankenstand. In Kärnten wurden 2010 rund 1.500 Dienstverhältnisse im Zusammenhang mit Krankenständen aufgelöst. Daher forderte die AK-Vollversammlung einstimmig die Wiedereinführung des Entgeltfortzahlungsfonds und einen Kündigungsschutz im Krankenstand, vor allem nach Arbeitsunfällen.

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