Neue Richterin für Hypo-Prozess
Der Schritt wurde notwendig, weil der bisherige Richter vom Verfahren ausgeschlossen wurde. Angeklagt sind die ehemaligen Hypo-Vorstände Wolfgang Kulterer und Günther Striedinger, Steuerberater Hermann Gabriel und Anwalt Gerhard Kucher. Ihnen wird Untreue vorgeworfen. Sie sollen die Hypo - im Zuge einer Kapitalerhöhung aus dem Jahr 2004 - um 5,49 Millionen Euro geschädigt haben.
Richterin muss 22.500 Akten studieren
Der inzwischen dritte Hypo-Strafprozess am Landesgericht Klagenfurt soll im kommenden Frühjahr beginnen. Richterin Roßmann muss erst mehr als 22.500 Aktenseiten studieren.
Landesgericht Klagenfurt
Roßmann gilt laut Landesgericht als erfahrene Strafrichterin, sie werde nach Studium des Aktes, den Verhandlungsbeginn festsetzen, heißt es in einer Aussendung des Landesgerichtes. Die Anklage war im August fertiggestellt worden. Einsprüche einzelner Angeklagter wurden vom Oberlandesgericht Graz abgewiesen. Seit Oktober ist die Anklageschrift rechtskräftig.
Vorwurf: Verschleierter Erwerb von Vorzugsaktien
Die Angeklagten sollen sich „unter Missbrauch Ihrer Befugnisse und unter Verletzung der Eigenmittelvorschriften des Österreichischen Bankwesengesetzes“ bei elf liechtensteinischen Anstalten, Kredite der Hypo Alpe-Adria (Liechtenstein) AG in Höhe von 5,15 Mio. Euro verschafft haben.
Diese Kreditmittel sollen dann über eine zwölfte liechtensteinische Anstalt an die BC Holding AG zum Zweck des verschleierten Erwerbs von Vorzugsaktien weitergeleitet worden sein. Diese Vorzugsaktien waren für die Hypo-Leasing begeben worden, die daraus lukrierten Gelder wurden als Eigenmittel der Bank in die Bilanzen genommen, was die Bankenaufsicht später als nicht korrekt einstufte.