Koperna-Prozess wurde vertagt

Am Donnerstag hat die nächste Runde im Arbeitsgerichtsprozess des entlassenen Spitalsmanagers Thomas Koperna stattgefunden. Ausgesagt hat auch KABEG-Chefin Ines Manegold. Auf Antrag des KABEG-Anwaltes war der Prozess nicht öffentlich. Der Prozess wurde vertagt.

Koperna wurde im August fristlos entlassen. Er war einst Vertrauter von KABEG-Chefin Ines Manegold, am Donnerstag war er deren Widerpart vor Gericht.

Zweiter Prozesstag nicht öffentlich

Auf Antrag von KABEG-Rechtsanwalt Michael Sommer wurde die Öffentlichkeit von dem Prozess ausgeschlossen. Die Begründung: Bei dem Prozess würden auch „Themen im Zusammenhang mit sensiblen Patientendaten behandelt“. Die Richterin teilte diese Auffassung und folgte dem Antrag.

Der Prozess wurde am Donnerstag vertagt. KABEG-Rechtsanwalt Sommer nannte sechs bis neun Zeugen, darunter Ines Manegold.

Vorwurf der „Nachlässigkeit“

Manegold wirft ihrem ehemaligen Leiter der „Stabsstelle für medizinische Strukturentwicklung“ vor, er habe die Zügel schleifen lassen, sei trotz mehrmaliger Abmahnungen und Aufforderungen penetrant nachlässig gewesen, habe über Monate Anweisungen ignoriert, habe keine Überstunden geleistet.

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In Einzelfällen sei kein Schaden entstanden, so KABEG-Rechtsanwalt Sommer, aber die Aufgaben Kopernas hätten andere Mitarbeiter übernehmen müssen. Koperna bestreitet die Vorwürfe, es sei Sand im Getriebe gewesen. Er hält die Organisationsabläufe in der KABEG für problematisch und will vor Gericht auch „heikle Dinge“ zur Sprache bringen.

Lange Reihe an Personalstreitigkeiten

Die Entlassung von Koperna im August war der bisherige Schlusspunkt einer Reihe von Personalstreitigkeiten in der KABEG. Zuvor hatte die Krankenhausgesellschaft schon den ärztlichen Leiter des Klinikums Klagenfurt, Mathias Angres, gefeuert - und dann mit ihm einen zugegebener Maßen teuren, aber immer noch geheimen Vergleich geschlossen.

Nicht entlassen, aber beruflich „kalt gestellt“, wurde Herwig Wetzlinger, der erfolgreiche LKH-Neu-Errichter. Er wurde mit einem hohen Kostenaufwand abgefunden. Als stellvertretender Direktor des Wiener AKH gelang ihm dann ein Karrieresprung.

Kein Bedarf schien man in der KABEG auch für Wetzlingers Stellvertreterin und Kostenrechnerin am LKH-Klagenfurt, Claudia Scharm-Groicher, zu haben, sie wurde gekündigt. Ihr Arbeitsprozess läuft noch.

Auch Mattias Angres wollte vor Gericht ziehen, bevor er mit einem Vergleichsangebot auf Steuerzahlerkosten besänftigt wurde.