Gasdampfwerk: Verbund wertet Referenzprojekt ab

Ist das vom Verbund geplante Gasdampfkraftwerk in Klagenfurt eine wirtschaftlich riskante Investition? Diese Frage stellt sich, nachdem das Referenzwerk in Mellach, das 2012 ans Netz gehen soll, in der Verbundbilanz stark abgewertet werden musste.

Schon im Mai hatte der Verbund eingeräumt, dass der hohe Gaspreis dazu führen könnte, dass sich das geplante Gaskraftwerk in Mellach in der Steiermark nur sehr knapp rechnen würde.

Am Donnerstag hat der Verbund die Zahlen in der Bilanz nachgeliefert. Demnach haben sich solche Befürchtungen bestätigt: Das im Probebetrieb befindliche Werk in Mellach, das ja als Referenzanlage für das Klagenfurter Projekt dient und mit 550 Mio Euro Baukosten veranschlagt ist, musste in der Bilanz zum 3. Quartal dieses Jahres stark abgewertet werden: Die Wertminderung beträgt in der Bilanz rund 110 Mio. Euro.

Mellach doppelt so groß wie Klagenfurt

Ob damit die Wirtschaftlichkeit in Frage steht, in weitere Folge auch jene des 330 Millionen Euro teuren Gasdampfkraftwerkes in Klagenfurt , lässt einigen Raum für Spekulationen. Während das Mellacher Werk ja in Kürze ans Netz gehen soll, steht die Entscheidung für Klagenfurt noch aus. Das Bundesumweltamtes hat über die Berufung gegen den positiven Baubescheid des Landes Kärnten zu befinden.

Ein Vergleich der beiden Anlagen zeigt: Das Kraftwerk südlich von Graz ist mit einer Leistung von 850 Megawatt Strom und 400 Megawatt Fernwärme doppelt so groß angelegt wie jenes in Klagenfurt.

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