Unterlassungsklage nach Kritik der Ärztekammer

Der Streit zwischen der Ärztekammer (ÄK) und der Spitals-Dachgesellschaft Kabeg dürfte vor Gericht gehen. Die Ärztekammer hatte kritisiert, es finde eine Ärzteflucht aus den Landesspitälern statt. Kabeg-Chefin Ines Manegold bestreitet das.

Die Kabeg hat laut Ärztekammer-Aussendung nun die Unterlassungsklage eingebracht. ÄK-Präsident Othmar Haas: „Das ist eine in Österreich einzigartige Form der Gesprächsverweigerung, wir nehmen aber zur Kenntnis, dass die Kabeg Probleme der Gesundheitsversorgung in Kärnten nur vor Gericht diskutieren möchte.“

Kritik Anfang Oktober:

Anfang Oktober hatte die Interessenvertretung der Ärzte öffentlich kritisiert, dass an der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum Klagenfurt ein Ärzte-Engpass bestehe.

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ÄK-Präsident Haas: Lassen uns nicht den Mund verbieten

Haas kündigte an, dass man sich nicht den Mund verbieten lassen werde: „Wenn es Probleme in der Gesundheitsversorgung gibt, werden wir sie weiter aufzeigen, das ist nicht nur unser Recht, sondern sogar unsere Pflicht als Ärztevertretung.“

Das bevorstehende Gerichtsverfahren biete jedenfalls die Möglichkeit, Fakten auf den Tisch zu legen und sie zu diskutieren.

Sollte der Unterlassungsklage stattgegeben werden, dürfte die Kammer ihre Warnung nicht mehr öffentlich aussprechen.

Kabeg-Manegold: Fluktuation liegt bei drei bis vier Prozent

Die Klage auf Unterlassung und Widerruf wurde von der Kabeg bestätigt. Es gehe dabei aber nicht darum, Kritiker mundtot zu machen, hieß es, sondern um die Fakten, die von der Ärztekammer falsch dargestellt würden.

Kabeg-Chefin Manegold sagte, Faktum sei, dass die Fluktuation bei den Ärzten bei drei bis vier Prozent liege. Insgesamt betrage die Fluktuation in den Landesspitälern sechs Prozent, also sei jene bei den Medizinern sogar noch deutlich niedriger.