Zu Besuch im Krippenmuseum in Brezje

Im Franziskanerkloster von Brezje, in der Nähe von Bled, wurde vor bald zwanzig Jahren begonnen, ein Krippenmuseum einzurichten. Es wurde mit der Unterstützung von Krippenfreunden aus Kärnten realisiert.

Walter Govekar und Heinz Eichler sind gern gesehene Gäste in Brezje, haben sie doch mit einigen Exponaten aus Kärnten mitgeholfen, das Museum aufzubauen. Das Interesse an den Darstellungen der Geburt Christi ist groß und findet Anklang bei Gästen aus aller Welt. Walter Govekar beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Krippenbau.

Er absolvierte in Tirol die Ausbildung zum Meister und erinnert sich daran, dass seine Abschlussarbeit bei der Meisterprüfung eine orientalische Krippe war: „Eigentlich wollte ich mich davon nicht trennen, weil das so ein besonderes Stück ist. Dann habe ich mich doch dazu entschlossen, dass ich sie nach Brezje in die Ausstellung gebe. Hier steht sie jetzt und hat einen würdigen Platz.“

Pater Leopold: Jede Krippe ist Botschaft

In den ehemaligen Stallungen des Franziskanerklosters wurde das Museum eingerichtet. Aus den bescheidenen Anfängen entstand eine internationale Schau. Die Idee stammt von Pater Leopold, dem Krippen eine Herzensangelegenheit sind. Er verfasste seine Dissertation über die slowenischen Krippen und ihre Bedeutung für die Glaubensverkündigung.

Pater Leopold ist überzeugt davon, dass eine Krippe auch eine Botschaft ist: „Seit jeher fasziniert mich, dass Jesus, der Erlöser, an einem so einfachen Ort, dargestellt durch die Krippe, das Licht der Welt erblickt hat. Damit wollte er wohl auch zeigen, wie die Menschen ihm folgen können und so den inneren Frieden, Freude und das Glück finden können.“

Krippen aus aller Welt

Museumsdirektorin Andreja Erzen: „Das Krippenmuseum in Brezje ist seit 17. Dezember des Vorjahres wieder geöffnet, seither haben unsere Sammlung mehr als 20.000 Menschen besucht. Die Entscheidung, das Museum ganzjährig geöffnet zu halten, war also richtig, das zeigen auch die vielen positiven Einträge in unserem Gästebuch.“

Interesant sind auch die Krippen aus aller Welt, ob in Ägypten oder Madagaskar, beinahe überall findet man Beispiele landestypischer Art.

Viktor Konjedič: Jede Figur ein Einzelstück

Viktor Konjedič ist akademischer Bildhauer. Im Moment gilt seine ganze Aufmerksamkeit aber der Herstellung von Krippenfiguren aus Ton. Dafür hat die Familie eine eigene Methode entwickelt, denn auch die Formen macht Viktor selbst. Die Rohlinge kommen in den Brennofen, dann sind sie bereit für die Gestaltung.

Konjedič: „Auch mein Vater hat schon Krippenfiguren gestaltet, ich habe das von ihm übernommen, vor allem die Art der Herstellung, dass wir den Ton in die Formen drücken und nicht gießen. Das geht viel schneller und ist auch einfacher.“

Viel Wissen, aber auch künstlerisches Gespür ist gefragt, wenn es um die farbliche Gestaltung der Krippenfiguren geht. Jeder Schritt ist Handarbeit und jede Figur ein Einzelstück, auch wenn Viktor schon Tausende hergestellt hat. vor allem die Gäste aus Kärnten wissen seine Arbeit zu schätzen: „Die Krippenfiguren von Viktor sind heimatlich geprägt. Ein großer Vorteil für uns Kärntner Krippenbauer. Bei uns wird die heimatliche Grippe bevorzugt“, sagt Heinz Eichler.

Das Krippenmuseum in Brezje ist von Dienstag bis Sonntag täglich ab 9.00 Uhr geöffnet.