Multiple Sklerose: Rehab in der Gailtalklinik

Die Gailtalklinik in Hermagor hat sich seit Jahren auf die Rehabilitation von Menschen mit Multipler Sklerose spezialisiert. Österreichweit werden jedes Jahr rund 400 Neuerkrankungen diagnostiziert.

In Österreich leben rund 13.000 Menschen mit Multipler Sklerose, einer chronischen Auto-Immunerkrankung. Es handelt sich um eine entzündliche Krankheit des Zentralnervensystems. Die Symptome sind unterschiedlich, die Krankheit führt meist zu einem unterschiedlichen Grad an Behinderung. Durch eine frühe Diagnose und individuelle Therapie kann der Krankheitsverlauf aber verlangsamt oder sogar gestoppt werden.

Multiple Sklerose Gailtalklinik Rehabilitation

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Gernot Morgenfurt und Oberarzt Dieter Christöfl

Krankheit verläuft bei Jedem anders

Gernot Morgenfurt nutzt jede freie Minute um Sport zu betreiben. Und das, obwohl der 52-Jährige seit 30 Jahren Multiple Sklerose hat und dadurch nur mehr fünf Prozent Sehleistung hat. „Nach 18 Jahren habe ich immer wieder Kopfschmerzen und Gliederschmerzen gehabt. Dann bekam ich plötzlich einen Schub mit einer halbseitigen Gesichtslähmung, da ist mir dann im wahrsten Sinn des Wortes das Essen aus dem Gesicht gefallen.“ Die Krankheit verläuft bei jedem Betroffenen anders. Sie wird aufgrund es vielfältigen Beschwerdebildes auch „Krankheit mit tausend Gesichtern“ genannt.

*Sendungshinweis:
Kärnten Heute, 4. Mai 2017

Rund 13.000 Menschen leben in Österreich mit Multipler Sklerose. Oberarzt Dieter Christöfl: „Multipler Sklerose ist eine Auto-Immunerkrankung, das heißt, dass die Abwehrzellen des Körpers, körpereigene Zellen angreifen. Dadurch kommt es zu Entzündungen im Bereich des Gehirns und des Rückenmarks. Davon sind hauptsächlich junge Erwachsene betroffen.“

Multiple Sklerose Gailtalklinik Rehabilitation

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Rehabilitation in der Gailtalklinik

Rehab: Selbstständigkeit und Lebensqualität

In der Gailtalklinik in Hermagor hat man sich auf die Rehabilitation von Menschen mit Multipler Sklerose spezialisiert. Ein hohes Maß an Unabhängigkeit zu erreichen, das ist hier das oberste Ziel. Christöfl: „Man kann die Erkrankung heute mit verschiedensten Medikamenten günstig beeinflussen. Man kann aber nicht bereits eingetretene Schäden rückgängig machen. Wenn die Betroffenen also schon Lähmungserscheinungen oder Gefühlsstörungen oder Sehstörungen haben, da setzt die Therapie ein.“ Rehabilitation oder Kur müssen bei der zuständigen Sozialversicherungsanstalt eingereicht werden, die dann auch die Kosten für die Behandlung übernimmt.

Bernhard Schaffer hat seit 27 Jahren Multiple Sklerose: „Ich komme so weit ganz gut zurecht. Aber es geht alles nur sehr langsam.“ Seinen Beruf als Koch kann er nicht mehr ausüben. Aber dank der maßgeschneiderten Therapie führt Bernhard Schaffer ein selbstbestimmtes Leben. Alltagsfähigkeiten werden mit Hilfe einer Ergotherapeutin wieder erlernt.

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MS-Patient Bernhard Schaffer und Ergotherapeutin Marina Petritsch

Fähigkeiten während Therapie trainieren

Marina Petritsch : „Ich versuche, gemeinsam mit dem Patienten Ziele für das tägliche Leben heraus zu finden und die nötigen Fähigkeiten dann zu trainieren und aufzubauen.“ Der Erfolg einer Rehabilitation ist natürlich ebenso wie die medikamentöse Therapie vom aktiven Mitgestalten des Patienten abhängig. Nur so können in der Therapie erlernte Maßnahmen den Alltag dauerhaft erleichtern.