Karin Pliem erweckt Natur zum Leben

Mit üppiger Blütenpracht begeistert die Künstlerin Karin Pliem derzeit in Ausstellungen „natura animata“. Ihre Werke sind im Schloss Ebenau und im Museum Moderner Kunst in Klagenfurt zu sehen.

Die gebürtige Salzburgerin Karin Pliem will seit ihrer Kindheit verstehen, wie die Organismen zusammenwirken. Unermüdlich beobachtet und dokumentiert sie in allen Teilen der Welt Eindrücke aus der Natur, sammelt und hortet sie als Anregung für ihre Kunst.

Sendungshinweis:

„Kärnten heute“, 11.3.2017

Gebäude-Hybriden in floralem Kosmos

Jedes ihrer Werke stellt einen floralen Kosmos dar und bildet eine explosive Mischung an Artenvielfalt und kulturellen Erscheinungsformen. Karin Pliem komponiert mit den Farben ein malerisches Universum aus Realität und Phantasie.

Ihr geht es in ihrem Werken darum, die Zusammenkunft von Kultur, Natur und Zivilisation darzustellen: „Es geht um eine Gesamtheit vom allem, Leben und Tod, Neubeginn und eine Bewegung.“ Im Mittelpunkt stehe nicht der Mensch als Abbild, sondern nur in Form von kulturellen Erzeugnissen wie Bauwerken oder - wie in letzter Zeit - afrikanischen Masken.

Karin Pliem

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Die Künstlerin orientiert sich während ihres Schaffensprozesses an Bildnissen, zum Beispiel von Bauwerken. „Ich lasse sie dann von Pflanzen überwachsen und überwuchern. Diese verändere ich wiederum vollkommen in der Große, Form und Farbe. Ich schaffe vollkommen neue Hybriden.“

Karin Pliem

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Barocker Überschwang vs. Ausgeglichenheit

Für Karin Pliem ist es ein eigenständiger, unverkennbarer Weg zur Abstraktion. Ihre Gemälde, die sie in geradezu barockem Überschwang floral verwebt, ziehen den Betrachter in den Bann phantastischer Welten abseits von Zeit und Raum.

Kurator Lucas Gehrmann sagt, das Barocke sei nicht nur opulent: „Barock ist immer auch sehr stark eine Konstruktion, Komposition. In jeder guten Malerei steckt dahinter eine Art Architektur, die eine Grundkomposition bietet.“

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Meist impulsive Betrachterreaktionen

Die Künstlerin orientiert sich dabei jedes Mal an jenem speziellen Moment, in dem sie fühle, dass ein Bild fertig sei. „Es ruht dann in sich und hat eine gewisse Ausgeglichenheit.“ Galeristin Carolin Walker sagt, Pliems Werke würden bei den Menschen unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Meistens fallen diese recht impulsiv aus. „Sie sagen dann auch, dass sie soetwas in dieser Form noch nie gesehen haben.“

Karin Pliems botanische Weltgesellschaften sind bis Mitte Mai im Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) zu sehen. Im Kunstschloss Ebenau können die Werke von Karin Pliem - nach Terminvereinbarung - bis Anfang April bewundert werden.

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