Koralm: ÖBB soll Lärmschutzmaßnahmen planen

In der Diskussionssendung „Streitkultur“ am Montagabend waren die Koralmbahn und der Lärmschutz entlang der Wörtherseetrasse Themen. Die ÖBB solle neue Planungen starten, um den Lärm des Güterverkehrs einzudämmen.

Der Personenverkehr soll auf der Bestandsstrecke entlang des Wörthersees bleiben. Mehr Lärmschutz sei aber unbedingt nötig, sagte Christoph Neuscheller von der Initiative rettet den Lebensraum Wörthersee. Der Bahnlärm erreiche in der Nacht verbreitet gesundheitsschädliche Werte über 40 Dezibel. Ein Drittel der Wörtherseebetten liegen im Bereich über 50 Dezibel und ein Drittel im Bereich zwischen 45 und 50. Das sei tourismusschädigend, so Neuscheller.

„Sattnitzvariante wieder anschauen“

Der Güterverkehr im Korridor der baltisch-adriatischen Achse zwischen Nordeuropa und der Adria soll über eine eigene Strecke durch Kärnten geführt werden. Dafür bringt die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) die Tunnelvariante durch den Sattnitzrücken wieder ins Rennen: „Der Sattnitzkorridor wurde vor zehn Jahren ausgeschieden weil es hieß, dieser Korridor verbindet keine größeren Städte oder Ortschaften.“ Nachdem der Personen- und der Güterverkehr nun getrennt werden, sollte man sich diese Variante wieder anschauen, so Mathiaschitz.

Rothmüller-Jannach: Was ist in 20 Jahren?

Auch die Obfrau der Verkehrswirtschaft in der Wirtschaftskammer, Elisabeth Rothmüller-Jannach, sprach sich für eine eigene Trasse für den Güterverkehr aus. Sie sagte, man könne sich nicht ausruhen und sagen, die Bestandsstrecke halte das locker aus. Derzeit schon, aber in 20 Jahren, was sei dann, fragte Jannach.

Die Trennung des Personen- und des Güterverkehrs werde von den ÖBB aber nicht angestrebt, sagte Franz Hammerschmid, der Leiter der Kommunikation der ÖBB. Generell berufen sich die ÖBB auf ihre derzeitigen Planungsaufträge: „Wir haben keinen Auftrag dort zu planen, deswegen sind sie nicht weiterverfolgt worden. Wenn es den Wunsch der Landespolitik gibt ist das für mich nachvollziehbar, aber dann müssen sie das mit der Bundesregierung besprechen.“

„Thema aus Wahlkampf heraushalten“

Diesen Auftrag zur Planung für den Kärntner Zentralraum will Landesrat Rolf Holub (Grüne) durch Verhandlungen mit der Bundesregierung den ÖBB erteilen: „Ich bin zuversichtlich, wenn wir das wollen und es nicht zum Wahlkampfthema machen, werden wir das schaffen.“ Holub sagte, er gehe davon aus, dass die Bundesregierung noch vor dem Sommer überzeugt werden könne. Die ÖBB sollten noch heuer mit den Planungen beauftragt werden.

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