Nach 3M-Großbrand müssen Leiharbeiter gehen

Nach dem Großbrand im 3M-Schleifmittelwerk in Villach haben am Freitagvormittag zwei Mitarbeiterversammlungen stattgefunden. In den nächsten Wochen wird die Produktion in Teilbereichen starten, die rund 70 Leiharbeiter werden nicht mehr weiter beschäftigt.

Nach wie vor ist die Ursache für den Großbrand unklar - mehr dazu in Fabrik bei Großbrand schwer beschädigt (kaernten.ORF.at; 13.3.2018). Die knapp 400 Mitarbeiter wurden am Freitag bei zwei Betriebsversammlungen für Stammmannschaft und Leasingmitarbeiter darüber informiert, wie es weitergehen soll.

Werksleiter Jens Milde: „Wir werden die Produktion in den nächsten Wochen in Teilbereichen starten und dann wieder Mitarbeiter sukzessive reinholen.“ Wie viele das genau sein werden, könne noch nicht gesagt werden. In zwei, drei Wochen werde es neuerlich eine Mitarbeiterversammlung stattfinden, wo bereits mehr bekannt sein wird. Mit der Firma geht es jedenfalls weiter, sagte Milde.

3M Großbrand Wiederaufbau

ORF

Urlaubsabbau bis zu nächster Versammlung

Für die Mitarbeiter stelle sich natürlich die Frage, wann sie wieder arbeiten können, sagte Milde: „Wir haben den Mitarbeitern gesagt, dass in den nächsten zwei bei drei Wochen Gutstunden oder Urlaub genommen werden, dann sollten wir einen Stufenplan haben, wer, wann anfängt zu arbeiten oder ob man individuelle Lösungen mit den Sozialpartnern sucht.“ Für den zerstörten Teil des Werks werde der Aufbau viel länger dauern, sagte Milde.

Günter Klammer, der Betriebsratsvorsitzende, sagte, dass die Stimmung unter den Mitarbeitern zwischen Hoffen und Bangen schwebt. Die Arbeitsplätze der Stammmannschaft sollen sicher sein, sagte Klammer: „Wir haben an die Mitarbeiter appelliert, alte Zeitguthaben und Urlaube abzubauen, da haben wir einen Puffer, noch vom letzten Jahr. Die Mitarbeiter ziehen da voll mit.“

Wenig Beschäftigung für Leiharbeiter

Für die 60 bis 70 Leiharbeiter gebe es nicht so gute Nachrichten, sagte Klammer, „dort werden sicher nicht viele übrig bleiben, so leid es mir tut, wir müssen zuerst die Stammmannschaft schützen“. „Die Stimmung ist schon bedrückend“, sagte Leiharbeiter Denis Brada. „Ich habe damit schon gerechnet, aber es hat uns bei 3M schon sehr gut gefallen.“ In drei Wochen soll die nächste Betriebsversammlung stattfinden, bei der dann der weitere Fahrplan besprochen wird.