Nächtliche Suchaktion nach Bergsteigern

Stark geschwächt, aber unverletzt sind drei ungarische Bergsteiger in der Nacht auf Freitag in Mallnitz von der Bergrettung geborgen worden. Die schlecht ausgerüsteten Männer hatten sich im steilen Gelände verirrt, die Suchaktion dauerte mehrere Stunden.

Die drei Ungarn, im Alter um die 30 Jahre, wollten am Donnerstag zum Arthur-von-Schmid-Schutzhaus in der Ankogelgruppe der Hohen Tauern aufsteigen. Die Schneedecke ist derzeit eineinhalb bis zwei Meter hoch. Nach Auskunft der Bergrettung kann die Tour nur mit Schneeschuhen oder Skiern bewältigt werden. Die Ungarn hatten weder Schneeschuhe, noch Skier und sanken beim Aufstieg teilweise bis zum Bauch im Schnee ein. Als sie am Abend gegen 22.00 Uhr den Polizeinotruf anriefen, waren zwei der Männer bereits extrem geschwächt, sagte Walter Huber, Einsatzleiter der Bergrettung Mallnitz.

Männer gegen 2.30 Uhr Früh gefunden

Wegen der widrigen Wetterbedingungen mit Nebel und leichtem Schneefall musste ein Hubschraubereinsatz abgebrochen werden. Die Bergrettung stieg mit neun Mann zu den Bergsteigern auf. Einer der Ungarn kann perfekt Deutsch und konnte daher genau schildern, wo sie gestrandet waren. Gegen 2.30 Uhr in der Früh wurden die drei Männer unterhalb des Arthur-von-Schmid-Hauses auf einer Seehöhe von etwa 2.000 Metern gefunden. Den Fußmarsch von 30 Minuten hätten die Ungarn alleine nicht mehr geschafft, sagte Einsatzleiter Huber.

Die Bergrettung stärkte die Männer mit elektrolytischen Getränken und bahnte ihnen dann einen Steig durch den Schnee. Die drei Geretteten erreichten geschwächt, aber unverletzt die Schutzhütte, die nicht bewirtschaftet ist. Die Bergretter heizten den Winterraum der Schutzhütte ein und verpflegten die drei Ungarn.

Retter mussten Ausrüstung aus dem Tal besorgen

Weil der Transport mit dem Hubschrauber auch in der Früh nicht möglich war, stiegen zwei Bergretter ab und besorgten Ausrüstung für die Ungarn. Mit Schneeschuhen konnten die drei gemeinsam mit der Bergrettung noch am Freitagvormittag sicher ins Tal gelangen. Die Ungarn hätten großes Glück gehabt, sagte Huber, denn in dem Gebiet gebe es nur wenige Stellen, wo ein Handyempfang überhaupt möglich ist.