Kurioses beim Gebäudemanagement des Landes

Der Landesrechnungshof hat das Gebäudemanagement des Landes geprüft und auch Kurioses aufgedeckt. So kontrolliert die Landesimmobiliengesellschaft (LIG) die Brandschutztüren, die Türschlösser aber das Land, weil sie nicht im Vertrag mit der LIG stehen.

Grundsätzlich kritisiert der Rechnungshof aber auch, dass in den Gebäuden zu wenig Menschen arbeiten. Es hätten in den Gebäuden der Kärntner Landesverwaltung viel mehr Bedienstete Platz. Der LRH empfiehlt daher, die Büroflächen besser auszulasten. 70 weitere Büromitarbeiter hätten in sieben der überprüften Gebäude Platz. Das Land und die Landesimmobiliengesellschaft sollten zu einer Einheit zusammengeführt werden, um die Landesgebäude effizient und zentral zu verwalten.

Im Verwaltungszentrum könnten weitere 45 Büroarbeitsplätze zu den vorhandenen 623 geschaffen werden. Im zweiten Obergeschoß des Gebäudes, in dem das Museum Moderner Kunst untergebracht ist, wären fast doppelt so viele Büroarbeitsplätze möglich – nämlich 33 anstatt der vorhandenen 18 bei einem Platzbedarf von 15 Quadratmetern pro Büroarbeitsplatz. Dadurch könnte das Land Landesbedienstete von auswärtigen Verwaltungsgebäuden übersiedeln und möglicherweise auswärtige Standorte auflösen.

Von Türen und Schlössern

Der LRH überprüfte Gebäude für Verwaltungstätigkeiten, die das Land großteils von der Landesimmobiliengesellschaft (LIG) und anderen Eigentümern anmietet. 2001 gründete das Land die LIG, die seitdem Teile des Gebäudemanagements übernimmt. Obwohl in vielen Vereinbarungen und Verträgen geregelt sei, welche Aufgaben das Land und welche die LIG hat, gebe es Doppelgleisigkeiten, Lücken und Probleme bei der Verrechnung.

Beispielsweise war die LIG dafür zuständig, Brandschutztüren zu prüfen, einzustellen und zu reparieren. Die zugehörigen Türschlösser musste jedoch das Land reparieren, denn sie waren im Vertrag mit der LIG nicht ausdrücklich angeführt.

Vorteile auch für Barrierefreiheit

Mit Jänner 2018 kommt das Land einer Empfehlung des LRH nach, die LIG in die Landesverwaltung zu integrieren. „Das Land und die ehemalige LIG sollten zu einer einzigen Organisationseinheit verschmelzen, damit das gesamte Gebäudemanagement des Landes effizient abgewickelt wird“, sagt LRH-Direktor Günter Bauer. Dabei sollten auch die vorhandenen Datenbanken zu einer zentralen Datenbank zusammengeführt werden.

Durch die Eingliederung der LIG ergebe sich ein Vorteil bereits bei Maßnahmen zur Barrierefreiheit. Denn die LIG habe beispielsweise Fachleute im Bauwesen, die im Gebäudemanagement des Landes nicht vorhanden seien. Organisatorische Maßnahmen zur Barrierefreiheit seien laut LRH in der Verwaltungsakademie nötig, da kein barrierefreier Zugang zum EDV-Schulungsraum vorhanden sei. Dienststellen des Landes müssen laut geltenden Gesetzen barrierefrei sein.

Gebäude teils mehrere hundert Jahre alt

Die Verwaltungsgebäude sind zwischen fünf und mehreren hundert Jahren alt. Vor allem ältere Gebäude, die in letzter Zeit auch nicht umgebaut wurden, erfüllen die Anforderungen der Barrierefreiheit nicht. Der LRH betrachtete acht Gebäude als Fallbeispiele und stellte überall Mängel fest – zum Beispiel bei den Toiletten, beim Zugang zu Gebäudeteilen und bei Liftanlagen, die entweder nicht den Richtlinien entsprechen oder fehlen.

Kritik: Keine Brandschutzübungen

Laut Bedienstetenschutz habe das Land für den Schutz vor unzumutbaren raumklimatischen Bedingungen zu sorgen. Nur in Einzelfällen wie bei Beschwerden wurden Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt der Arbeitsplätze gemessen. Das Land sollte erheben, in welchen Räumen im Sommer Überhitzungsgefahr besteht, um mit Maßnahmen entgegenzuwirken.

Jede Arbeitsstätte des Landes habe auch einen Brandschutzbeauftragten. Ein Großteil der Brandschutzbeauftragten beschränkt ihre Tätigkeit darauf, die Brandschutzordnung auszuhängen. Räumungsübungen wurden nur in unregelmäßigen Abständen oder überhaupt nicht gemacht. Das wurde ebenfalls kritisiert.

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