Keutschach fürchtet um Seezugang

Das Land Kärnten will Grundstücke rund um den Hafnersee verkaufen, das sorgt bei der Gemeinde Keutschach für heftige Diskussionen. Die Gemeinde fürchtet um den öffentlichen Seezugang. Das Bieterverfahren läuft bis Jänner, die Gemeinde will nun selbst ein Kaufangebot stellen.

Es geht um die Grundstücke im gesamten Westteil des Hafnersees, dabei handelt es sich um großteils Landschaftsschutzgebiet, aber dort steht auch ein altes Personalwohnhaus auf knapp 600 Quadratmetern. Dieses Grundstück ist von der Widmung her so definiert, dass es für touristische Zwecke verwendet werden kann, also auch für Hotels zum Beispiel, sagte am Donnerstag Bürgermeister Karl Dovjak (SPÖ). Ein künftiger Eigentümer könnte auf dem Areal theoretisch eine Residenz errichten und den Rest der 14 Hektar am Hafnersee abzäunen.

„Schützenswerte Flächen bleiben“

„Wenn das jemand als Bestbieter erwirbt, dann ist es das natürlich sein Eigentümer“, so Dovjak. Ein schmaler Bereich müsste aber öffentlich zugänglich sein, so Dovjak. „Aber das liegt dann in der Entscheidung des Eigentümers, wie groß dieser Streifen dann ist.“

Hafnersee Seezugang

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14 Hektar groß ist das Seegrundstück, das jetzt zum Verkauf steht

Reinhard Zechner von der See-Liegenschaftsgesellschaft, der das Bieterverfahren abwickelt, sagte am Donnerstag, dass schützenswerte Flächen weiterhin unangetastet bleiben. „Der öffentliche Seezugang wird damit nicht fallen. Er muss erhalten bleiben“, so Zechner. Zum aktuellen Verfahren könne er keine Details bekanntgeben. Geeignet wäre das Grundstück aber für Organisationen wie etwa die Österreichischen Bundesforste aber auch für die Landwirtschaft, so Zechner. Das Bieterverfahren läuft bis Ende Jänner. Erst dann wird öffentlich, wer den Zuschlag für das 14 Hektar große Grundstück erhält.

Hafnersee Seezugang

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Die Gemeinde erfuhr aus der Zeitung vom Verkauf der Liegenschaft

Gemeinde Keutschach geht in die Offensive

Die Gemeinde Keutschach will nun in die Offensive gehen, der Gemeinderat sprach sich mit großer Mehrheit dafür aus, selbst ein Kaufangebot von insgesamt 163.600 Euro zu stellen. Oberstes Ziel bleibe aber der Verzicht des Landes auf den Verkauf der Liegenschaften, sagte Bürgermeister Karl Dovjek. Das Naturjuwel in einem Landschaftsschutzgebiet müsse für die Öffentlichkeit erhalten bleiben.