Gewerkschaft gegen Herbstferien

Die türkis-blaue Koalition auf Bundesebene will zwischen 26. Oktober und 2. November einheitliche Herbstferien einführen. Die Gewerkschaft öffentlicher Dienst, die auch die Lehrer vertritt, sieht darin wenig Sinn.

ÖVP und FPÖ erfüllen mit den Herbstferien eine Forderung der Touristiker. Diese hoffen auf Gäste in der Zwischensaison, viele Hoteliersfamilien argumentieren auch, dies sei die einzige freie Zeit, um mit ihrer Familie Urlaub zu machen. Wenig Sinn in verordneten Herbstferien sieht hingegen der Vorsitzende der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD), Stefan Sandrieser: „Grundsätzlich ist es ein Eingriff in die Schulpartnerrechte. Derzeit können die Herbstferien jederzeit von den Schulpartnern beschlossen werden. Wenn man es für alle macht, ist es ein Eingriff in die direkte Demokratie.“

Lehrer sollen Fortbildungen machen

Ob die bisherigen schulautonomen Tage in den neuen Ferien aufgehen oder ob für diese die Sommerferien um eine Woche verkürzt werden, ist noch nicht entschieden. Die Lehrer wiederum sollen in den Herbstferien verpflichtend Fortbildungen besuchen. Auch da hat Sandrieser seine Zweifel. In Kärnten, wo es 4.300 Pflichtschullehrer gebe, stelle er sich das schwierig vor, alle gleichzeitig in Schulungen zu schicken. Woher soll man die Referenten nehmen, wie will man das machen. „Es ist ein bisschen unausgegoren.“

Sandrieser und sein Stellvertreter Michael Krall präsentierten das Ergebnis einer allgemeinen Mitgliederumfrage. Demnach sei ein Großteil der GÖD-Mitglieder mit Angebot und Leistung der Gewerkschaft sehr zufrieden. Es gelte aber, mehr junge Menschen von der Notwendigkeit der Gewerkschaft und dem Solidaritätsgedanken zu überzeugen, so Sandrieser. Die GÖD will verstärkt auf das Thema digitale Arbeitswelt und ihre Folgen setzen.