Italien stellt Nassfeld-Investor Ultimatum

Für den Ausbau des Nassfelds auf italienischer Seite hat die Regionalregierung von Friaul Julisch Venetien am Mittwoch ein Ultimatum an Seilbahnhersteller Doppelmayr gestellt. Binnen zehn Tagen werde eine Finanzierungsgarantie erwartet.

Sollte Doppelmayr keine Bankgarantie vorlegen, werde die Region den Ausbau nicht mehr unterstützen, sagte die zuständige Landesrätin Maria Grazia Santoro am Mittwoch nach einer Sitzung der Regionalregierung von Friaul Julisch Venetien. In einem Unterausschuss wurde das Thema Nassfeld zur Sprache gebracht.

In Kärnten seien die benötigten Mittel nach wie vor reserviert, bestätigte Andreas Schäfermaier, Pressesprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gegenüber dem ORF. Kärnten habe einen Beitrag von sechs Millionen Euro für eine gemeinsame Realisierung in mehreren Regierungssitzungen festgelegt: „Auch wenn sechs Millionen sehr viel Geld sind, ist Kärnten damit Juniorpartner. Hauptakteur mit einem Investitionsvolumen von rund 70 Millionen Euro ist Italien. Daher liegt es auch in der Verantwortung Italiens bzw. Friauls, entsprechende Privatinvestoren für die Bahn von italienischer Seite auf das Nassfeld zu gewinnen bzw. zu überzeugen.“ Eine offizielle Benachrichtung oder Stellungnahme der Region Friaul Julisch Venetien habe es bis zum Abend nicht gegeben, so Schäfermeier.

Investor plant zusätzlich tausend Betten

Max Rauscher, Aufsichtsrat der Nassfeld-Bergbahnen, zeigte sich hingegen verwundert, dass die Region Friaul Julisch Venetien plötzlich ein Ultimatum stelle. Vor dem Sommer noch habe die Firma Doppelmayer-Italien versucht, mit der Region in Kontakt zu treten. Bis vor kurzem herrschte aber Funkstille.

Der Geschäftsführer des Seilbahnherstellers habe ihm zugesichert, für weitere Verhandlungen mit der Region weiter bereit zu sein - aber unter einer Bedingung: Die versprochene Förderung, die die Region Friaul Julisch Venetien zugesagt hatte, müsse aufrecht bleiben. Nur so sei das Projekt wirtschaftlich, sagt Rauscher: „Wenn diese 68 Prozent Förderung gezahlt werden, einschließlich der sechs Millionen Euro des Landes Kärnten, die ja an die Regierung in Friaul gehen - dann geht es um 32 Millionen Euro. Wir erwarten uns von der Region in Friaul, dass sie sagt: Ok, wir sind auch bereit, zu unseren Dingen zu stehen.“ Dadurch könne das Skigebiet dann nicht nur für Tagesgäste aus den Nachbarregionen interessant sein, sagt Rauscher.

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