Zähes Ringen um Sozialplan bei Modine

Noch gibt es keinen Sozialplan für die 150 gekündigten Mitarbeiter der Firma Modine in Kötschach-Mauthen. Die Verhandlungen wurden am Freitag unterbrochen, sie sollen nächste Woche fortgesetzt werden.

Der US-Konzern Modine muss einem Sozialplan für die gekündigten Mitarbeiter zustimmen, er soll die wirtschaftlichen Nachteile für die von der Schließung betroffenen Mitarbeiter abfedern. Auf drei Dinge konnten sich Betriebsrat, Gewerkschaft und die Verantwortlichen von Modine am Freitag einigen: Nächste Woche soll weiterverhandelt werden, es soll einen Sozialplan geben und die Zahlungen an die Betroffenen sollen nach bestimmten Kriterien ausgezahlt werden. Abhängig wird die Höhe der Zahlung von Alter, Länge der Betriebszugehörigkeit und Qualifikation sein, mehr Geld soll es auch für Alleinerzieherinnen geben.

Es wird weiter verhandelt

Schwierig sei die Kündigung nicht nur für Alleinerzieherinnen, sagte Betriebsrat Michael Gassmayer. Auch Paare, die beide gekündigt wurden, oder ältere Arbeitnehmer treffe der Jobverlust besonders hart. Ob die Verhandlungen mit der Werksleitung gut ausgehen werden, darüber wollte Gassmayer keine Prognose abgeben: „Das Gesprächsklima ist relativ sachlich. Wenn es um konkrete Zahlungen geht, werden die Verhandlungen aber schwieriger.“

Der Betriebsrat habe jedenfalls der Werksleitung seine Vorstellungen präsentiert, zwischen diesen und den derzeitigen Gesprächsinhalten gebe es noch eine große Differenz. Nächste Woche wird mit einem Rechtsanwalt der Arbeiterkammer und mit den für Europa Verantwortlichen des amerikanischen Modine-Konzerns weiter verhandelt.

Maschinen nach Serbien ausgelagert

Der Konzern hatte den Oberkärntner Betrieb, der Wärmetauscher herstellt, erst vor einem Jahr gekauft. Der amerikanische Konzern übernahm auch Werke in Italien, Spanien und Serbien. Der Hauptsitz für die Europasparte der Wärmetauscher ist in der Nähe von Udine. Von dort aus wird der Einkauf, der Vertrieb und die technische Weiterentwicklung der Wärmetauscher-Produktion gelenkt. Schon in der Vergangenheit sollen Maschinen von Kötschach-Mauthen an den Standort Serbien ausgelagert worden sein. Auch der Kötschacher Bürgermeister vermutet, dass die Produktion nach Osteuropa ausgelagert werden könnte. Von Seiten des Unternehmens gibt es keine Stellungnahme. Nur soviel: Die Auftragslage für das Werk in Kötschach habe sich verschlechtert.

Erst am Donnerstag fand in Kötschach-Mauthen ein runder Tisch mit Vertretern der Landesregierung statt. Die Betriebsansiedelungsgesellschaft des Landes, der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) und die Gemeinde wollen nun gemeinsam einen Investor für das Werksgelände suchen - mehr dazu in Modine-Schließung: Ringen um Sozialplan.

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