Aus für Firma Modine „eine Katastrophe“

Die Firma Modine, die Wärmetauscher produziert, schließt ihr Werk in Kötschach-Mauthen. Das gab der italienische Eigentümer Montagnachmittag bekannt. 150 Mitarbeiter verlieren mit Ende der Woche ihre Arbeit.

Das Aus für den Standort in Kötschach-Mauthen kommt für alle Beteiligten überraschend. Für Montagmittag war eine Betriebsversammlung angesetzt. Dabei gab die Konzernleitzung bekannt, dass das Werk geschlossen wird. Eine Hiobsbotschft für die Region Oberes Gailtal, Lesachtal und Oberes Drautal, sagte Walter Hartlieb, der Bürgermeister von Kötschach Mauthen.

„Das ist natürlich eine sehr große Katastrophe für die Betroffenen und deren Familien und natürlich für die gesamte Region. Man war eigentlich der Meinung, dass sich nach dem Erwerb des Standortes Kötschach-Mauthen durch den Modine Konzern im letzten Jahr die Gesamtsituation verbessert hat. Die Auftragslage hat gut ausgeschaut. Es war Arbeit da und umso überraschender ist das gekommen“, so Hartlieb.

"Situation sieht derzeit kaum bewältigbar aus“

Seit 1976 gibt es den Betrieb in Kötschach-Mauthen, allerdings mit wechselnden Eigentümern. Mit der Wirtschaftskrise 2008 ist er in die roten Zahlen gekommen. 2011 wurden, noch unter einem früheren Eigentümer 70 Mitarbeiter gekündigt, und jetzt kommt das endgültige Aus. Die letzten Aufträge werden abgearbeitet. Bereits Ende der Woche soll der Betrieb eingestellt werden.

„Das ist natürlich eine Situation, die derzeit kaum bewältigbar aussieht und wir werde uns gemeinsam mit dem Land Kärnten bemühen müssen, für die Betroffenen finanzielle Lösungen herbeizuführen, und in weiterer Folge mit Arbeitsplätzen“, so der Bürgermeister von Kötschach-Mauthen.

Ersatzarbeitsplätze sollen gefunden werden

Eine Arbeitsstiftung soll rasch eingerichtet werden, sagen Landeshauptmann Peter Kaiser und Arbeitsmarktreferentin Gaby Schaunig. Man werde andere metallverarbeitende Betriebe kontaktieren und so versuchen Ersatzarbeitsplätze für die betroffenen Mitarbeiter zu finden.

Modine ist globaler Marktführer in verschiedensten Technologien im Bereich Kühler- und Klimatechnik mit Hauptsitz in Racine im Bundesstaat Wisconsin (USA). Mit Niederlassungen in Nord- und Südamerika, Asien, Afrika und Europa ist das Spezialgebiet die Produktion von Heiz- und Kühlkomponenten als Zulieferer in verschiedene Industriebereiche. Das Unternehmen ist an der New Yorker Börse notiert und erwirtschaftete im Jahr 2017 einen Umsatz von 1.5 Milliarden US-Dollar.

Arbeitsstiftung gefordert

Betroffen von der Schließung des Modine-Werks im Gailtal zeigte sich am Dienstag auch Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. Der Verlust von 150 Arbeitsplätzen sei aber auch auf die jahrzehntelange Vernachlässigung von Infrastrukturlücken zurückzuführen, wie etwa der Plöckenpasstunnel, der nie gebaut wurde, so Mandl.

Die Kärntner Arbeiterkammer und der ÖGB forderten am Dienstag die Einrichtung einer Arbeitsstiftung für die rund 150 Mitarbeiter der Firma Modine. Immerhin würden die rund 150 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer knapp vor Weihnachten „ohne Verhandlungsspielraum“ vor die Tür gesetzt. „Das ist in einer strukturschwachen Region wie dem Gailtal besonders bitter, wir erwarten uns eine soziale Abfederung“, so die Vertreter von Arbeiterkammer und Gewerkschaft.