16-Jährige starb nach Heroinkonsum

Eine 16 Jahre alte Schülerin ist von ihrer Großmutter tot in ihrem Zimmer gefunden worden. Das Mädchen aus Spittal starb an einer Überdosis Heroin, wie eine Obduktion ergab. Junge Menschen kommen durch das Internet immer einfacher zu Drogen.

Die 16-Jährige aus dem Bezirk Spittal an der Drau wurde laut Polizei bereits am Wochenende von ihrer Großmutter in einem Zimmer leblos aufgefunden. Die Schülerin verbrachte das Wochenende bei ihrer Großmutter in Wolfsberg. Der Notarzt konnte nur mehr den Tod des Mädchens feststellen.

Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die 16-Jährige in der Nacht zum Samstag gemeinsam mit einem 23-jährigen Bekannten aus dem Bezirk Wolfsberg das Haus der Großmutter aufsuchte. Schon bevor sie zur Großmutter kamen, dürften die beiden Heroin konsumiert haben.

Obduktion angeordnet

Der 23-Jährige erklärte in seiner Befragung, das Mädchen habe erbrochen, danach sei es ihm besser gegangen, sagte Markus Kitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Der 23-Jährige blieb bis in die frühen Morgenstunden im Zimmer der 16-Jährigen. Zu diesem Zeitpunkt hätte das Mädchen noch gelebt, gab der 23-Jährige an. Die Großmutter fand später die Leiche des Mädchens.

Im Zimmer des Mädchens fanden die Drogenermittler ein Briefchen mit einer geringfügigen Menge Heroin. Eine Obduktion durch die Gerichtsmedizin Graz ergab, dass die Schülerin aufgrund einer Intoxikation von Suchtgiften gestorben war.

In Wohnung illegale Drogen gefunden

Die Ermittler durchsuchten daraufhin auch die Wohnung des 23-Jährigen im Bezirk Wolfsberg. Auch dort konnten geringfügige Mengen verschiedenster illegaler Drogen - unter anderem Heroin und Kokain - sichergestellt werden. Es wurden aber auch Substanzen gefunden, die noch nicht eindeutig verifiziert werden konnten. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes sind noch nicht abgeschlossen. Das Mädchen ist schon das neunte Todesopfer durch Drogen im heurigen Jahr.

Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen gegen den 23 Jahre alten Freund des Drogenopfers auf. Es geht um Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz und um grob fahrlässige Tötung. Der Mann habe der Schülerin das Suchtgift überlassen, bestätigte Behördensprecher Kitz der APA einen entsprechenden Bericht der „Kleinen Zeitung“.

Gefährliche neue Mischungen

Laut Polizei werde es immer einfacher, an Drogen zu kommen, auch mit Hilfe des Internets. Polizeisprecher Rainer Dionisio sagt, die bekannten Drogen werden auch immer billiger. Dazu kommen immer neue Mischungen, wo keiner wisse, was drin sei, sie seien extrem gefährlich. Jugendliche befinden sich in der Pubertät in einer besonders sensiblen Phase, Barbara Drobesch-Binter, Leiterin der Suchtprävention beim Land Kärnten. Eltern und Lehrer sollten Sorgen und Ängste der Jugendlichen Ernst nehmen und wachsam bleiben. Auch wenn es schwierig sei, müsse man versuchen, im Gespräch zu bleiben. Wenn Eltern nicht mehr weiterwissen sollten sie sich professionelle Hilfe suchen, das sei kein Zeichen von Schwäche.

Scheidungen, Beziehungsprobleme, aber auch schulische Probleme und der falsche Freundeskreis könnten dazu führen, dass Jugendliche zu Drogen greifen, so Drobesch. Sie appelliert auch an die Lehrer, auffällige Entwicklungen zu beobachten und den schulpsychologischen Dienst in Anspruch zu nehmen.

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