„Mister Kärnten“ ist Jung-FPÖ zu unkärntnerisch

Parsa Djawadiraad (20) aus Wolfsberg ist der neue „Mister Kärnten“. Er stammt ursprünglich aus dem Iran. Die Freiheitliche Jugend fragt sich nun, „inwiefern er mit seinem Aussehen und seiner iranischen Herkunft“ Kärnten repräsentieren könne.

Natascha Kumertz, Vorstandsmitglied der Freiheitlichen Jugend Kärnten reagierte am Montag in der Aussendung auf die „Mister Kärnten“-Wahl, die am Wochenende in der „Fabrik“ in Saag stattgefunden hat. In der Aussendung heißt es, der Villacher Thomas Huber sei Sieger der Onlineabstimmung einer Tageszeitung geworden. Angesichts dessen stelle sich die Frage, so Kumertz, „ob sich Kärnten wirklich Parsa Djawadiraad als Repräsentant bei der Mister Österreich Wahl wünsche“. Dieser wurde von einer Jury zum „Mister Kärnten“ gekürt.

Mister Wahl Saag

ORF

Mister Kärnten: (v.l.n.r.: Alexander Pfeffer (2.), Parsa Djawadiraad (1.), Lukas Fischer (3.)

Kumertz: Publikum wollte anderen Mister Kärnten

Es könne nicht sein, „dass man jetzt sogar schon Veranstaltungen wie die Mister und Miss Wahlen der politischen Korrektheit opfere“, so Kumertz, die die Meinung der Bevölkerung zu wenig berücksichtigt sieht. Kumertz: „Mir ist bewusst, dass dieses Ergebnis höchstwahrscheinlich wieder einmal die Solidarität Kärntens mit den Migranten ausdrücken soll. Jedoch sieht man am Ergebnis der Onlineabstimmung deutlich, dass sich das Publikum einen anderen Kandidaten als Mister Kärnten 2017 gewünscht hätte. Die Jury war da anscheinend anderer Meinung“.

Als Kandidat Nummer sechs präsentierte sich der 20-jährige Parsa Djawadiraad am Samstag bei der Mister Kärnten Wahl dem Publikum und der Jury. Dass er nicht in Kärnten geboren ist, merkt man ihm nicht an. Er spricht fließend Deutsch. Nach Parsa Djawadiraad belegten Alexander Pfeffer aus Velden und Lukas Fischer aus Moosburg die Plätze zwei und drei.

Veranstalter: „Unser Parsa ist verdienter Sieger“

Organisator Philipp Knefz kann die Sorgen der Freiheitlichen Jugend nicht nachvollziehen. „Unser Parsa ist der verdiente Sieger. Wir haben die Punkte ausgewertet, er hat sich schon im Camp super geschlagen und auch bei der Jury im Finale super abgeschlossen.“ Wenn die junge FPÖ glaube, Parsa sei „nicht passend“ oder „nicht schön genug“ - was immer im Auge des Betrachters liege, so Knefz - dann sei anzumerken, dass jeder der jungen Freiheitlichen ebenfalls die Chance gehabt hätte, mitzumachen. Knefz: „Jeder von denen hätte beweisen können, wie er gegen andere abschließt, und den Unmut in Leistung umsetzen und die bei uns bringen.“

„Jeder Österreicher hat die gleiche Chance“

Jeder österreichische Staatsbürger bekomme die gleiche Chance, mitzumachen. Es sei völlig egal, woher jemand ursprünglich stamme, so Knefz. „Wenn wir uns die Herrschaften im Nationalteam anschauen, auf die wir alle stolz sind - wir haben einen David Alaba, einen Marko Arnautovic - dann müsste man sich dort auch Gedanken machen, wo die Wurzeln herkommen. Warum können wir nicht einfach auf jemanden stolz sein, der seine Leistung auch bei uns gebracht hat?“, so Knefz. Dass die Freundin Parsas in der Jury saß, habe keine Auswirkungen auf dessen Sieg gehabt. Sie durfte nicht für ihn abstimmen, so Knefz.

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